Architektursprache / Die Sprache der Architektur
Architektur Literatur Ausstellung
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Eine Ausstellung von Studierenden der TU Wien.
Wie spricht Architektur? Welche Geschichten erzählt sie? Und welche Rolle spielt Sprache im architektonischen Diskurs? Diesen Fragen widmet sich die Ausstellung Architektursprache / Die Sprache der Architektur, in der Studierende der TU Wien Entwürfe präsentieren, die sich mit der Wechselbeziehung zwischen Raum und Sprache auseinandersetzen.
In der Architektur kommt das Geschriebene oft zu kurz. Fast schon verpönt ist es, lange Texte zur Beschreibung eines Projekts zu verfassen – wer dies tut, hätte wohl dabei versagt, ein aussagekräftiges Bild zu erzeugen. Die visuelle Sprache regiert den Architekturdiskurs, das Bild ist ein unangefochtenes Werkzeug der Vermittlung. In dieser Lehrveranstaltung ist das anders: Der klassische Entwurfsprozess – von der Skizze zum Plan – wird auf den Kopf gestellt. Alle Methoden sind erlaubt, vor allem das Schreiben soll dabei helfen, Konzepte entstehen zu lassen und Gedankenexperimente zu verfolgen, die man sonst vielleicht gleich wieder verworfen hätte.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung an der TU Wien unter der Leitung von Mladen Jadric und in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Alexander Peer erarbeiteten die Studierenden Texte, die ihre architektonischen Konzepte begleiten und vertiefen. In einem interdisziplinären Workshop untersuchten sie sprachliche und rhetorische Mittel, um Architektur literarisch zu erfassen und Ideen präzise zu vermitteln.
Im Sommersemester 2024 entstanden an drei prominenten Wiener Standorten – Museumsquartier, Karlsplatz und dem Areal zwischen Künstlerhaus und Musikverein – innovative architektonische Konzepte, die den vielschichtigen Dialog zwischen Gebautem und Geschriebenem reflektieren. Architektur wird nicht nur als materielle Form, sondern als erzählerisches Medium begriffen. Anhand von Workshops und intensiver Auseinandersetzung mit den jeweiligen Orten entwickelten die Studierenden sowohl Texte als auch architektonische Interventionen, um diesen narrativen Charakter zu verdeutlichen.
Im Entwurfsprozess spielte auch die Auseinandersetzung mit einem nie realisierten Projekt – dem Leseturm im MuseumsQuartier – eine Rolle. Mehrere Konzepte nehmen Bezug darauf und interpretieren sie neu. Die Arbeiten verbinden ortsspezifische Gegebenheiten mit individuellen gestalterischen Konzepten und zeigen, wie Architektur nicht nur Raum schafft, sondern auch Gedanken strukturiert und Erinnerungen bewahrt.
Einige der verfassten Texte sind in der Ausstellung zu lesen und bieten eine weitere Dimension zur Auseinandersetzung mit den gezeigten Entwürfen. So wird Architektur nicht nur visuell, sondern auch sprachlich erlebbar.
Mit Arbeiten von: Emre Ayar, Vinzenz Dielacher, Philipp Leonhard Freund, Kathrin Maneval, Hanna Maresch, Anna Neururer, Amal Njoum, Emily Paefgen, Meliha Pintol, Patrick Stummer u.a.
Die Ausstellung lädt Besucher:innen ein, sich mit der Sprache der Architektur auseinanderzusetzen und die Entwürfe im Kontext ihrer erzählerischen Bedeutung zu entdecken. Die Wahrnehmung der Stadt Wien und ihrer Entwicklungspotenziale erfährt dadurch starke Impulse und bietet Fachleuten wie Stadtbewohner:innen unverbrauchte Perspektiven auf den vertrauten Raum.
Institut für Architektur und Entwerfen:
https://ar.tuwien.ac.at/fakultaet/Institute/Institut-fuer-Architektur-und-Entwerfen