Hier und Anderswo
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Der israelisch-palästinensische Konflikt, der seit dem grausamen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 und mit dem darauffolgenden Krieg in Gaza mit maßlosem Leid für die palästinensische Zivilbevölkerung eine tragische Klimax erlebt, war von Beginn an auch ein Krieg der Bilder. Seit Generationen besetzt das Nahostproblem seinen Platz in der globalen medialen Arena als affektiv hoch aufgeladenes komplexes Wahrnehmungsobjekt.
In seinem 2021 erschienen Buch Hier und Anderswo. Palästina– Israel im essayistischen Film (1960–2010) beschäftigt sich Peter Grabher mit der Frage: Was vermag in dieser Situation der Essayfilm? Wie haben Filmer*innen der Avantgarde seine subjektiven, transgressiven, konstruktivistischen und hybriden Strategien auf den Nahen Osten angewandt? Wie reagieren ihre Werke auf hegemoniale mediale Darstellungen? Welches Potenzial besitzt das essayistische Kino angesichts traumatisierender Wirklichkeiten, Räume des Nachdenkens, des Dialogs und einer Politik der Freundschaft offen zu halten?
Das Programm zeigt eine kleine Auswahl von essayistischen Schlüsselwerken zum Kontext Israel–Palästina, die in Grabhers Buch detailliert analysiert werden. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern will Gelegenheiten zur Reflexion schaffen. Ausgehend von Chris Markers emblematischer Beschreibung eines Kampfes aus dem Jahr 1960 lädt es dazu ein, Filme von französisch-schweizerischen (Godard/Miéville), israelischen (Geva, Aloni) und palästinensischen (Tabari, Yagchi) Filmemacher*innen (wieder) zu sehen, die alle auf ganz individuelle Weise in einem Moment der Krise versuchten, das Kino in einen Modus des Denkens zu verwandeln. (Peter Grabher, Gerald Weber)
Mit Einführungen von Peter Grabher und Gerald Weber
Eine Kooperation mit sixpackfilm