Franz Kapfer
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Als Atlanten werden in der Architektur gemeinhin männliche, muskulöse und überlebensgroße Säulenfiguren, in Anlehnung an Atlas, den titanischen Himmelsträger der griechischen Mythologie bezeichnet. Auch jene rund 1200 Jahre alten, mesoamerikanischen rund 4,6 m hohen Krieger von Tula unweit von Mexiko-City werden postkolumbianisch als Alanten gedeutet, sie sind es, auf die Kapfer im Speziellen in seiner Ausstellung Bezug nimmt und infolge auf eine Vielzahl zeitgenössischer Waffen und Körperschutzausrüstungen, die im militärischen Bereich heute zur Standardausrüstung gehören, übertragen hat. Franz Kapfer fügt den Objekten farbstarke Schnittvorlagen auf Papier hinzu nach denen er die Objekte gefertigt hat. Sie sind auf das Größenmaß eines 4,6 Meter großen Kriegers geeicht, eines „Super Warriors“, wie er seine Fantasiefigur in einem Interview augenzwinkernd benennt, für den diese Utensilien bestimmt sind. Kapfer entzieht seinem Waffenarsenal der Atlanten mit einer Mischung aus ostensiver Männlichkeitspose, handwerklich-körperlichem Einsatz und ernsthafter Besessenheit seine traditionellen gesellschaftlichen Konnotationen, und macht diese Objekte dadurch für (kultur-)politische Vereinnahmung unangreifbar und zugleich widerstandsfähiger als Warnzeichen des menschlichen Verständnisses von Macht, Gier, und Begierde.