AiR Artist Talk Olja Triaška Stefanović
Zeitgenössische Kunst Theorie Präsentation Diskussion
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Wir freuen uns Olja Triaška Stefanović als AiR im STUDIO DAS WEISSE HAUS für Februar 2025 zu begrüßen.
Die Residenz wird im Rahmen des Creative Europe Projekts (In)Visible Traces: Artistic Memories of the Cold War, das von BLOCKFREI in Zusammenarbeit mit STUDIO DAS WEISSE HAUS organisiert und von der Europäischen Union kofinanziert wird.
Residenz Programm: Animal Diplomacy (gifting) and Cold War
Olja Triaška Stefanović’s neues künstlerisches Konzept untersucht die komplexen Verflechtungen von Politik, Kultur und tierischer Diplomatie durch die Linse der Jagd als Sport sowie den Austausch lebender Tiere während des Kalten Krieges. In einer Zeit ideologischer Spaltung führten Ost- und Westblock nicht nur Wettrüsten und Propagandakriege, sondern auch subtilere diplomatische Strategien. Jagdausflüge und das Schenken exotischer oder symbolträchtiger Tiere wurden genutzt, um Allianzen zu festigen, Stärke zu demonstrieren und inmitten politischer Spannungen Dialoge über Grenzen hinweg zu ermöglichen.
Das Projekt untersucht das Paradoxon dieser Interaktionen – den gleichzeitigen Erhalt und die Zerstörung von Leben als diplomatische Handlung. Einerseits symbolisierte das Verschenken lebender Tiere Wohlwollen, kulturellen Stolz und gegenseitiges Verständnis. Andererseits stand die Jagd für Dominanz – über die Natur, über konkurrierende Ideologien und mitunter über unterworfene Nationen. Zudem reflektiert das Projekt, wie diese Praktiken die natürliche Umwelt beeinflussten, indem Tierarten umgesiedelt, zur Ware gemacht oder zur Erreichung politischer Ziele dezimiert wurden.
Während ihrer Residenz wird die Künstlerin Archivfotografien, historisches Material und Museumsobjekte recherchieren. Das entstehende Kunstwerk stellt eindrückliche Darstellungen von Jagdexkursionen während des Kalten Krieges den oft übersehenen Geschichten des Tieraustauschs gegenüber. Die Arbeit wird als interdisziplinäre Installation präsentiert, die Ton, Archivmaterial, Fotografie und Video miteinander verbindet.
Durch diesen vielschichtigen Ansatz lädt das Kunstwerk die Betrachtenden dazu ein, die ethischen Dimensionen dieser Praktiken zu hinterfragen: Welche Rollen nehmen Tiere als Symbole und Handelsobjekte ein? Und auf welche Weise hinterlassen menschliche Machtstrukturen Spuren in der Natur?
Letztlich versteht sich Animal Diplomacy and Cold War als Reflexion über die politischen und ökologischen Hinterlassenschaften des Kalten Krieges und fordert dazu auf, unser heutiges Verhältnis zur Natur im Kontext von Machtstrukturen kritisch zu hinterfragen.