Erika Hock: Home Stories

Zeitgenössische Kunst Öffentlichkeit Installation
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1 Termin
bis Mittwoch 31. Dezember
bis Mi,
31. Dez.
Installation
Erika Hock: Home Stories

Mit ihrer künstlerischen Installation für die Wohnhausanlage Engerthstraße 257a schafft Erika Hock eine Allegorie auf den Begriff des Zuhauses. Kleidungsstücke und Geschirr setzt sie dabei exemplarisch als gemeinschaftsstiftende Elemente ein, die für die einzelnen Haushalte und die Hausgemeinschaft als Ganzes stehen.

Ein überdimensionales Paar blauer Keramiksocken begrüßt die nach Hause Kommenden im Foyer – wie zum Trocknen aufgehängt auf einer roten Stahlrohrstange. An Handläufe erinnernde farbige Stahlrohre führen die acht Etagen hohe Wand des Atriums entlang und verleihen jedem Stockwerk seinen eigenen Charakter. Manche Rohre münden in Beleuchtungskörpern, andere ragen in den Atriumraum, daran abgehängt sind weitere Kleidungsstücke aus Aluminiumblech. An einer Stelle umfasst das Rohr ein Regal. Darauf steht eine große gelbe Keramiktasse. Im Außenraum setzt sich die Arbeit fort: Grüne Stahlrohr-Ringsegmente umranken die Hausecke wie Efeu, ein gerades Rohrstück endet in einer Kugellampe und bildet so einen Schlusspunkt und zugleich ein Willkommenszeichen.

Formal und farblich wie auch thematisch finden sich Referenzen zum Memphis Design der 1980er Jahre: Auch in Hocks künstlerischer Arbeit steht nicht die Funktionalität, sondern die Ikonografie der Gebrauchsgegenstände im Vordergrund. Die Bezugnahme auf Architektur und Design – insbesondere des Bauhaus – zieht sich durch Hocks Werk genauso wie der auf den menschlichen Körper bezogene Maßstab. In der Werkreihe „Elbows and Knees“ zitiert sie etwa spielerisch die Stahlrohrmöbel von Marcel Breuer. In Hocks anthropomorpher Variante von dessen ikonischem Freischwinger fehlt die Sitzfläche, zwei aus der Rückenlehne ausgeschnittene Löcher verleihen dem Sesselobjekt ein Gesicht. Ihre raumgreifenden textilen Installationen gehen aus der Beschäftigung mit dem „Café Samt und Seide“ hervor, das Lilly Reich und Mies van der Rohe 1927 für den Messestand der deutschen Seidenindustrie entwarfen. Hock übernimmt deren räumlichen Umgang mit Vorhängen, sie dekonstruiert diese und setzt bedruckte Fadenvorhänge ein. In der Musterung angedeutet sind wiederum Augen und Münder.

Auch ohne Augen oder Gesichter besitzen die Objekte in Hocks Installation in der Engerthstraße diese wesenhafte, beseelte Qualität. Hochskaliert und vereinfacht in ihrer Form, fast kindlich, soll ihr Bezug zum Heimischen generationenübergreifend gelesen werden können. Die Stahlrohre mit dem für Handläufe üblichen Durchmesser dienen hier nicht als Treppengeländer, sondern vielmehr – wie in den Raum des Atriums gezeichnet – als Aufstiegshilfe für das Auge. Durch Funktionsverschiebungen dieser Art erreicht Hock eine Mehrdeutigkeit in ihrer Installation, die den Raum öffnet für eine Vielfalt an Betrachtungsweisen.

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