Lobby Poems

In Lobby Poems widmet sich Kai Philip Trausenegger der fortschreitenden und komplexen Verschmelzung digitaler und physischer Realitäten, indem er die Mechanismen digitaler Filter, die Identität fragmentieren und verschleiern, sowie die Übersetzung virtueller Spielprinzipien in analoge Prozesse, untersucht. Dabei reflektiert er das vielschichtige Verlangen nach ‘De- bzw. Repersonalisierung’ als Ausdruck zeitgenössischer Identitätsverhandlungen. Innerhalb der Ausstellung werden digitale Rückzugsorte, die vom physischen Dasein gelöst sind und einen körperlosen Zufluchtsort bieten, thematisiert. Die Ausstellung ist eine persönliche Auseinandersetzung mit einer Jugend vor dem Bildschirm, verwoben mit den sozialen Bindungen, die sich in diesen digitalen Welten formten und verfestigten; Chatroom-Freundschaften, Liebesaffären und Dramen, die die genutzten Programme lediglich zu einem ästhetischen Hintergrundrauschen innerhalb sozialer Strukturen reduzieren, welche unaufhörlich mit den Illusionen und Desillusionen der virtuellen Welt ringen. Mit Lobby Poems lädt Kai Philip Trausenegger zu einer tieferen Auseinandersetzung mit dem Geflecht zwischen unseren digitalen Ichs und der körperlichen Welt ein und regt zur Reflexion darüber an, was bleibt, wenn beide Welten kollidieren.