Eröffnung der Ansichtssache #29 im Rahmen von
Donnerstagabend im Museum
Mengs und Velázquez – Die Prinzessin von Neapel
Gemäldegalerie, Saal VII und Kabinett 13
Es sprechen die KuratorInnen der Gemäldegalerie
Gudrun Swoboda (Italienische, Spanische und Französische Barockmalerei)
und Guido Messling (Deutsche Malerei)
Die 29. Ausgabe der Ansichtssache rückt diesmal ein meisterhaftes Kinderbildnis von Anton Raphael Mengs in den Mittelpunkt, das jüngst restauriert werden konnte.
Im Jahr 1770 war der Maler nach Italien zurückgekehrt, wo er Aufträge für seinen Dienstherren, König Karl III. von Spanien, ausführte. So porträtierte er in Neapel die Familie von König Ferdinand IV. und Maria Carolina von Österreich. Als ein Höhepunkt dieser Arbeiten gilt das Bildnis ihrer Tochter, der neun Monate alten Prinzessin Marie-Therese von Bourbon-Sizilien.
Das brillant gemalte Werk demonstriert nicht nur Mengs‘ Talent, Repräsentation und Natürlichkeit zu vereinen. Es verrät auch, dass er sich an Velázquez orientierte, insbesondere an dessen Porträt der Infantin Margarita in Rosa. Maria Carolina sandte Mengs‘ Prinzessinnenporträt an die Großmutter der Kleinen, Kaiserin Maria Theresia in Wien, wo die Infantinnenbildnisse von Velázquez hohe Wertschätzung genossen. Die Dargestellte wurde später durch ihre Heirat mit ihrem Cousin Franz II./I. sogar Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches.