Bianca Ion
Nikola Milojcevic
Zula Tuvshinbat
Kuratiert von Laura Birschitzky & Julia Harrauer
„Courage >< Caution“ erforscht die Ambivalenz des Risikos, nicht nur als potenzielle Gefahr, sondern auch als tiefgreifende Quelle für Wachstum, Kreativität und Transformation. In Anlehnung an das philosophische Werk von Anne Dufourmantelle untersucht die Ausstellung die ambivalente Natur des Risikos - seine Fähigkeit, gleichzeitig Mut und Vorsicht hervorzurufen, und seine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des menschlichen Verhaltens und Denkens. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, was aus einer Gesellschaft wird, die das Eingehen eines Risikos nur als heroischen Akt oder reinen Wahnsinn betrachten kann. Es wird die Frage gestellt, was es bedeutet, „ein Risiko einzugehen“, und inwieweit es notwendig ist, sich von eingefahrenen Normen zu lösen und offen für neue Erfahrungen zu sein. Die Arbeiten der einzelnen Künstler spiegeln dieses Wechselspiel wider und bieten Einblicke in unser komplexes Verhältnis zum Risiko.
Die Arbeiten von Bianca Ion, Nikola Milojcevic und Zula Tuvshinbat befassen sich mit der Komplexität des Risikos und erforschen sein transformatives Potenzial in persönlichen und gesellschaftlichen Kontexten. Bianca Ion setzt sich kritisch mit der Ausbeutung der Natur durch die Menschheit auseinander und verdeutlicht mit ihren akribischen, taktilen Arbeiten die Fragilität des ökologischen Gleichgewichts und die Risiken einer Vernachlässigung der Nachhaltigkeit. Nikola Milojcevic stellt Industrieabfälle neu dar und verwandelt weggeworfene Materialien in stimmungsvolle Skulpturen, die gesellschaftliche Vorstellungen von Fortschritt und Konsum in Frage stellen und die Gefahr des ökologischen und kulturellen Verfalls unterstreichen. Zula Tuvshinbats taktile Arbeiten erforschen emotionale Verletzlichkeit und Körperpolitik und spiegeln den Mut wider, den es braucht, um Unsicherheit und Intimität zuzulassen. Gemeinsam offenbaren ihre Arbeiten das Risiko als dynamische Kraft der Erneuerung und Selbstentdeckung und laden den Betrachter ein, sich mit gesellschaftlichen und persönlichen Grenzen auseinanderzusetzen.