Auch das MAK schließt sich den Feierlichkeiten anlässlich des 200. Geburtstags von Johann Strauss an, aber in unerwarteter Weise.
Die Anfänge des expressionistischen Ausdruckstanzes waren mit dem Wiener Walzer verbunden, wie diese Plakatausstellung bezeugt. Sie zeigt auf, wie zwischen 1900 und 1930 in Wien die Blütezeit dieser Form des künstlerischen Tanzes ge- und erlebt wurde, der stark von Strauss’ Musik inspiriert war. Denn der Ausdruckstanz, der sich von den vorgegebenen Bewegungsabläufen des Wiener Walzers abwandte, setzte auf individuelle Formen in Rhythmik, Gestik und Emotion. Tänzerinnen wie Anny Day-Helveg, Maria Ley oder Gertrude Barrison interpretierten den Tanz, indem sie mit den Bewegungen das innere Selbst widerspiegelten. Grete Wiesenthal – aktive Botschafterin des Wiener Walzers – verhalf durch ihre Interpretation dem Modetanz zu neuer Strahlkraft. Im MAK Plakat Forum werden rund 50 Plakate gezeigt, die die aufsehenerregenden Vorstellungen dieser Performerinnen bewarben.
KURATOR
Peter Klinger, stv. Leiter MAK Bibliothek und Kunstblättersammlung