Die Arbeiten von Andreas Trobollowitsch bewegen sich zwischen konzeptuellen und ortsspezifischen Kompositionen, Performances, Klangobjekten und Zeicheninstallationen. Die zum Einsatz kommenden Materialien sind zumeist präparierte/selbst entwickelte Musikinstrumente, modifizierte Alltagsgegenstände und Pflanzen, die von Rotationssystemen, Performer:innen oder sich verändernden Aggregatzuständen (zum Beispiel schmelzendes Eis) aktiviert und/oder manipuliert werden. Interessiert an der Dichotomie des Intellektuellen und des Physischen bezieht er dabei visuelle Aspekte, Räumlichkeiten sowie Bewegung mit ein und bedient sich dabei einer spielerischen Praxis, die das Experiment und die Klangfarbe in den Mittelpunkt stellt. Ein Einblick.
Bei den Arbeiten von Andreas Trobollowitsch geht es immer irgendwie um Bewegung. Entweder werden alle erdenklichen Objekte in Rotation versetzt – von an Walkmen befestigten Stiften über Cellobogen Haare an Ventilatoren bis hin zu 2 Meter großen Plattformen samt Musikern oben drauf. Oder es wippt ein ganzer Schwarm Melodikas an 6 Meter langen Blasrohren in luftiger Höhe unregelmäßig im Takt, während diese von prallen Luftballons bespielt einen mikrotonalen Chor ergeben. Manchmal pflügt auch ein Klavier hinter einem Traktor hergezogen durch die Felder Niederösterreichs. Man merkt schon, dass auch dem Publikum einiges an Beweglichkeit abverlangt wird – nicht zuletzt und besonders, was die eigenen Vorstellungen über sich, die Dinge und eigentlich die ganze Welt anbelangt. Denn die Neugierde des Künstlers blickt am liebsten hinter die Fassade des Alltäglichen; sieht im Bekannten immer auch dessen unvermutete Seiten und öffnet so einen Zugang zu einer verborgenen Welt ungeahnter Möglichkeiten und ungenutzter Potenziale. Ein Einblick.
(Text: Hans-Jürgen Hauptmann)