Das Erscheinen eines umfangreichen Bestandskatalogs zur italienischen, französischen und spanischen Kunst in der Gemäldegalerie ist Anlass, neben den Highlights aus der Sammlung der Gemäldegalerie – von Bosch bis Rubens – in den ersten beiden Räumen der Galerie einen Schwerpunkt zu den italienischen und französischen Beständen zu richten bei gleichzeitiger Möglichkeit, den eben erschienenen Bestandskatalog mit 672 Seiten der Sammlung zu studieren.
Der von Martina Fleischer, langjährige Kustodin an der Gemäldegalerie, verfasste wissenschaftliche Bestandskatalog widmet sich den Werken der romanischen Schulen vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Dazu zählen Tafelbilder von Simone da Bologna, Antonio da Fabriano oder Botticelli ebenso wie Tizians Spätwerk Tarquinius und Lucretia, Giambattista Tiepolos Bozzetto Phaeton und Apoll oder die insgesamt acht Venedigansichten von Francesco Guardi. Unter den französischen Werken sind die beiden raren pastoralen Landschaften von Claude Lorrain sowie Pierre Subleyras’ beidseitig bemaltes „Atelierbild“ hervorzuheben, aus den spanischen Schulen Murillos Würfelspielende Knaben oder die Ölskizze für die Gründung des Tritinarierordens von Carreño de Miranda. Mehr als ein Drittel der Texte wird durch die bisher unveröffentlichten Ergebnisse am Institut für Naturwissenschaften und Technologien in der Kunst an der Akademie ausgeführten Untersuchungen ergänzt, darunter Röntgenaufnahmen und Infrarotreflektographien.