Das Künstlerhaus zeigt einen vielfältigen Einblick in das künstlerische Werk von Hannes Mlenek. Großformatige malerische und zeichnerische Arbeiten aus der Sammlung von Werner Trenker treten in Dialog mit dem Medusa-Projekt, welches der Künstler in Zusammenarbeit mit dem Performancekünstler und Choreografen Bert Gstettner in der Brotfabrik-Expedithalle Wien, im Odeon Theater Wien und im Ailey Citigroup Theater New York umgesetzt hat (2015–2018).
Inspiriert vom Gemälde Das Floß der Medusa des französischen Künstlers Théodore Géricault konzipierte Mlenek eine vielschichtige Bühnenarbeit aus malerischen, performativen, szenischen und musikalischen Elementen zu einem umfassenden sinnlichen Ereignis. Mlenek sieht seine Arbeit als „work in progress“. Die aufwendige Medusa-Installation wird mit weiteren Arbeiten, die einen starken Zeitbezug haben, an die neuen Raumbedingungen in der Factory des Künstlerhauses angepasst und erweitert.
Hannes Mlenek ist ein malender Zeichner und zeichnender Maler und ein Meister seines Faches. Die Linie ist das durchgängige Stilmittel seiner Bildschöpfungen, der menschliche Körper das zentrale Thema. Die Werke stehen im Spannungsfeld einer körperhaften Malerei und gestisch-abstrakter Linienführung. Mit expressiv kraftvollem Ausdruck zeichnet er schemenhafte, fragmentierte Formen des menschlichen Körpers, die den Grenzbereich zwischen Figuration und Abstraktion gekonnt ausloten. Er nimmt immer seinen Körper als Medium in seinen Arbeiten wahr. Mit klarer, reduzierter Farbgebung interpretiert er zwischenmenschliche Beziehungen ebenso wie Energieimpulse oder Bewegungen im Raum. Die Formate sind meist ausladend: Mlenek inszeniert seine Ausstellungen gerne als raumgreifende Installationen – so auch im Rahmen der Ausstellung HANNES MLENEK. Das Floß der Medusa in der Factory im Künstlerhaus.