Kuratiert von Barbara Höller und Simon Mraz
Ein gemeinsames Projekt der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten im Außenministerium, der Österreichischen Kulturforen und der Künstlerhaus Vereinigung
Thematischer Ausgangspunkt dieses Projektes ist ein breites Verständnis von Würde: Es beschränkt sich nicht auf die Würde des Menschen, sondern bezieht die Würde der Natur, aller Lebewesen und aller vorhandenen Ressourcen mit ein.
„Climate Dignity“ bedeutet zum einen, dass alle Menschen das Recht haben, in einer Welt zu leben, in der ihre Gesundheit, ihre Freiheit und ihre Lebensgrundlagen nicht durch den Klimawandel beeinträchtigt werden. Im Sinne der Klimagerechtigkeit gilt dies insbesondere für jene Menschen, Gemeinschaften und Länder, die von den Auswirkungen des Klimawandels am stärksten betroffen sind oder sein werden und die daher besonders schutzwürdig sind. „Climate Dignity“ betont zum anderen, dass die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels und der damit verbundene Verlust der Biodiversität nicht nur die menschliche Würde bedrohen, sondern auch die Natur gefährden. Damit rückt das „Climate Dignity“ zugrundeliegende Konzept der mehr als menschlichen Beziehungen, die gegenseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur in den Mittelpunkt: Wer die Würde der Natur verletzt, beschädigt auch die menschliche Würde.
In Österreich lebende und arbeitende Künstler*innen waren Ende des Jahres 2023 aufgerufen, künstlerische Konzepte zu dem hier skizzierten Themenkomplex einzureichen, und zwar in Kooperation mit selbstgewählten internationalen Kolleg*innen und für 14 Destinationen des Netzwerks der österreichischen Auslandskultur: Belgrad, Brüssel, Istanbul, Kairo, London, Madrid, New Delhi, New York, Peking, Prag, Rom, Sarajewo, Tokio und Warschau. Die 15 von einer Fachjury (Silvie Aigner, Günther Oberhollenzer, Tanja Prušnik, Deborah Sengl, Christoph Thun-Hohenstein) ausgewählten Projekte werden 2024/2025 an den jeweils gewählten Destinationen gezeigt. In der gegenständlichen Ausstellung im Künstlerhaus in Wien finden alle entstandenen Arbeiten zu einer gemeinsamen Schau zusammen. Es ist eine Präsentation, die „Climate Dignity“ auch als Verpflichtung zum Handeln versteht. Denn die Recherchen der teilnehmenden Künstler*innen wie auch die aus diesen hervorgegangenen Werke können uns alle auch mit Wissen und Mut in den Widerstand gegen die stetige Zerstörung unserer Welt führen.
IMAGINE CLIMATE DIGNITY ist die zweite Ausgabe des internationalen Calls für bildende Künstler*innen des BMEIA, ein Projekt, das unter ON THE ROAD AGAIN im Jahr 2021 im Zeichen der Coronakrise ins Leben gerufen wurde. Das Konzept für IMAGINE CLIMATE DIGNITY stammt von DDr. Christoph Thun-Hohenstein.
Künstler*innen: Nicoleta Auersperg, Anca Benera, Sabine Bitter, Pavel Brăila, Ahmet Civelek, Luiza Crosman, Andreas Duscha, Arnold Estefán, Nikolaus Gansterer, Mariella Greil, Christoph Höschele, Nona Inescu, Selbi Jumayeva, Mathias Kessler, Kinga Kiełczyńska, Ada Kobusiewicz, Peter Kozek, Wolfgang Lehrner, Ernst Logar, Alberto Lomas, Huda Lutfi, Dominik Mayer, Jelena Micić, Radenko Milak, Mladen Miljanović, Mirko Nikolić, Bianca Pedrina, Oliver Ressler, Claudia Schioppa, Lucie Strecker, Leo Trotsenko, Pokret Tvrđava, Alisa Verbina, Javier Viana, Olha Vinichenko, Kay Walkowiak, Christoph Weber, Helmut Weber