LABMOSPHERES
Textiltechnologie
Das (Biodesign-)Labor als transdisziplinärer Wissensraum an der Schnittstelle von Gestaltung und Naturwissenschaften
Um der Komplexität unserer Gegenwart angesichts von Klimakrisen und sozio-ökologischen Prekaritäten begegnen zu können, ist es notwendig, althergebrachte Professionsgrenzen und Silo-Denken zu überkommen.
So kommt es, dass ein Team aus Mikrobiologen und Textildesigner:innen mit Pilz-Myzel und 3D gedruckten Strick-Strukturen einen Pavillon fertigt. Oder dass Elektroingenieure und Medienkünstler:innen einen Bio-Computer entwickeln. Biodesign, eine verhältnismäßig junge Design-Subdisziplin an den Schnittstellen von künstlerischer Praxis und Naturwissenschaft, schafft eben jene Begegnungsfläche für transdisziplinäres Arbeiten. Doch neben der konstanten kommunikativen Synchronisation, die ein derartiges, gattungsübergreifendes Forschen erfordert, stellt sich auch die Frage nach den Wissensräumen und den damit verbundenen Praktiken, die solche Auseinandersetzungen überhaupt erst ermöglichen. Was geschieht, wenn die konzeptionellen Grenzen der Wissensorte ‚Labor‘, ‚Atelier‘ und ‚Ausstellungsraum‘ zunehmend durchlässig werden? Und wie muss ein Raum beschaffen sein, an dem sich Designforschung und wissenschaftliche Forschung auf Augenhöhe begegnen und vermischen können?
In dem Vortrag gibt Julia Ihls Einblicke in ihre Praxis als Leiterin des Bio Design Labs der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und in ihre Forschung „Labmospheres. On transdisciplinary epistemo-spaces“ an der TU München.