Diana Burkot (Gründungsmitglied von Pussy Riot, Musikerin, Aktivistin)
„Sweat and Blood“ erforscht Themen der inneren Emigration – der persönlichen Entfremdung von repressiven Systemen – inmitten von Reizüberflutung und mentalem Eskapismus, wobei Sozialkritik und persönliche Traumata miteinander verschmelzen. Gleichzeitig geht es um die Normalisierung und Akzeptanz von Kriegen, die durch subtile Akte des Rückzugs stattfindet, anstelle einer direkten Auseinandersetzung und Konfrontation.
Ausgehend von der beinah romantischen Erforschung von Traumata im Aktionismus verlagert dieses Werk den Fokus auf die moderne Reaktion auf das Grauen: kein radikaler Schock, sondern ein ästhetisierter, introspektiver Eskapismus. „Sweat and Blood“ kritisiert die geschönte, selektive Betrachtung von Krieg, Gewalt und Diskriminierung, die den heutigen Informationsraum beherrscht.
Programm:
06. Dezember, 18:00 Uhr: Artist Talk
07. Dezember, 19:00 Uhr: Music Performance
08. Dezember, 18:00 Uhr: Performance
Zum Album:
„Sweat and Blood“ ist ein neues multidisziplinäres Kunstprojekt von Diana Burkot (seit über 10 Jahren Mitglied des Pussy Riot-Kollektivs, seit 5 Jahren Mitglied der Riot Days Show von Pussy Riot), das in verschiedenen Formen präsentiert wird, unter anderem als Musikalbum und Live-Show.
Die Show verbindet atmosphärisches Sounddesign mit emotionsgeladenem Gesang, Poesie, Performance und beschäftigt sich mit Themen wie inneres Exil/innere Emigration, Trauma und Widerstand gegen soziale und politische Unterdrückung.
Jeder Song oder jede Erzählung ist nach seinem/ihrem Protagonisten benannt und beleuchtet Menschen, die mit Freiheitseinschränkungen, Isolation und gesellschaftlichen Restriktionen zu kämpfen haben – und wirft so ein Licht auf ein Leben, das weitreichende gesellschaftliche Probleme widerspiegelt.
Während der Aufführung werden diese realen Erfahrungen der Charaktere der Lieder durch die künstlerische Interpretation von Diana Burkot in ein kraftvolles Statement zu Menschenrechten, Identität und innerer Stärke verwandelt.
Zur Installation:
In dem Projekt „Sweat and Blood“ stehen Charaktere mit einzigartigen Schicksalen im Vordergrund, um dadurch die gesellschaftliche und politische Situation zu verdeutlichen.
Im Mittelpunkt jeder Geschichte stehen jedoch nicht nur Menschen, sondern auch ein rotes Etwas – eine „Quelle“, die eine lebendige, ambivalente Kraft verkörpert und mit dem Wesen der einzelnen Figuren interagiert, um verborgene Wahrheiten zu enthüllen.
Diese „Quelle“ geht über die menschlich geschaffenen Systeme hinaus. Ihr Wirken legt elementare Sehnsüchte, Ängste und Widersprüche offen, die mit der ständigen Suche nach einem tieferen Sinn, sowie Glaube, Religion und Hoffnung verknüpft ist.