A rolling hitch
Ein rolling hitch (dt. „Rollstek“) ist ein Klemmknoten, eine Verbindung. In manche Richtungen sehr fest, in andere beweglich und auch schnell gelöst. Ein hitch ist aber auch ein Haken. Etwas kann einen Haken haben, oder man kann ihn schlagen. So wie im Fall von Elizabeth Wards Stück quer durch die Tanzgeschichte. Gemeinsam mit den Teilenehmerinnen der TQW Tanzgruppe PARASOL – Helena Araújo, Elda Gallo, Yoh Morishita, Jennie-love Navoret und Viltė Švarplytė – sucht Ward nach jenen Tänzen, die sich wie rote Fäden durch ihre individuellen Vergangenheiten ziehen. Etwa das protoqueere Les Biches und Les Noces, ein konstruktivistisches Ballett mit feministischen Untertönen, beide 1924 von Bronislava Nijinska für die Ballets Russes geschaffen: Einer von Wards ersten Lehrer*innen im Atlanta der 1980er-Jahre wurde wiederum in den 1940ern von Nijinska selbst in ihrem Tanzstudio in Hollywood unterrichtet. A rolling hitch will an Geschichten wie diese anknüpfen, ihre Verbindungen prüfen und an ihnen zerren – oder sie fallen lassen, um in einer neuen Choreografie selbst die Strippen zu ziehen.