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Henry Fonda & James Stewart

Carte blanche für Alexander Horwath
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Von Samstag
07. Dezember
2024
bis Montag
06. Jänner
2025
Filmreihe
30 Termine
-2 von 3
Film Filmreihe

Die Filmmuseums-Premiere von Henry Fonda for President war für uns Anlass, Alexander Horwath um eine Auswahl von Filmen zu bitten, die ein weiteres Eintauchen in das “Fonda-Universum” ermöglichen. Letztlich haben wir uns auf Basis der 2017 erschienenen Biografie Hank & Jim von Scott Eyman für ein “Double Feature” entschieden. Die Filmschau widmet sich den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der lebenslangen Freunde Henry “Hank” Fonda und James “Jim” Stewart: zwei Stars und kulturelle Ikonen des Hollywoodkinos, die, wie Scott Eyman schreibt, „das geographische und moralische Herz Amerikas verkörperten“. (Michael Loebenstein)

Dazu Alexander Horwath: „In manch einem sanften, wohlwollenden, sentimentalen ‘Amerikanischen Traum’ erscheinen die USA zur Mitte des 20. Jahrhunderts wie eine schmucke Kleinstadt, in der Stewart und Fonda mit ihren Familien bescheidene, aber heimelige Nachbarhäuser bewohnen. Die private, lebenslange Freundschaft der beiden, die auch durch ihre konträren politischen Überzeugungen nie beschädigt wurde (‘we agreed to disagree’), wirkt wie eine Bestärkung dieses Traums. Wer hingegen, so wie der Schriftsteller Norman Mailer zu jener Zeit, im Dream Life seines Landes einen ‘unterirdischen Fluss unerschlossener, wilder, einsamer und romantischer Wünsche’ erkennt, eine ‘Konzentration von Ekstase und Gewalt’, gelangt zu anderen Traumbildern. Fonda und Stewart bewohnen auch diese Bildwelt – sofern man bereit ist, den Blick von den überlieferten Charaktermasken der ‘aufrichtigen Amerikaner Hank & Jim’ eine Spur weit abzuwenden.

Die sieben Film-Doppel, die ich auf Einladung des Filmmuseums vorgeschlagen habe, bestehen nicht aus ‘Raritäten’, sondern aus kanonischen Arbeiten: Es sind 14 Orte, an denen sich das Sanfte, Wohlwollende, Heroische, Utopische und das Einsame, Unbeholfene, Neurotische, Gewalttätige begegnen – im Rahmen von Komödien oder historischen Re-Enactments, im Genre des Thrillers ebenso wie in zeitgenössischen Befragungen des Rechtsstaats und der politischen Arbeit in Washington. Die sieben filmischen Parallelschwünge bringen Gemeinsames in den Karriereverläufen der beiden Stars ebenso zum Ausdruck wie die Unterschiede in ihrem Spielstil und der jeweiligen ‘Persona’, die sie geschaffen haben.

Das Gelenk, das die Filme eines Doppels miteinander verbindet, ist durchwegs leicht auszumachen und naheliegend. Zum Beispiel signifikante Gleichzeitigkeiten – wie jene, die sich 1940 auftut zwischen der Armut und Arbeitsmigration in The Grapes of Wrath und dem Leben der Reichen und Schönen in The Philadelphia Story (den Oscar in diesem Jahr gewann gegen alle Erwartung nicht Fonda in ersterem Film, sondern Stewart in zweiterem). Ein anderes Gelenk sind Regisseure, die für beide Schauspieler von großer Bedeutung waren: John Ford und Alfred Hitchcock. Darüber hinaus machen diese Film-Doppel einige der wesentlichen Fragen und Antworten deutlich, die das klassische Hollywood-Kino seinem Massenpublikum zwischen den 1930er und 60er Jahren angeboten hat. Fonda und Stewart erfüllten darin selber doppelte Rollen: Sie mussten eine Form finden für das Allgemeine (die gesellschaftlichen und ideologischen Anforderungen des ‘Zeitgeists’, denen sich die Populärkultur nie ganz entziehen kann) – und zugleich für das Individuelle, Obstinate, das sie und uns gegen allzu simple, sentimentale Lösungen zu immunisieren vermag. Geschichte und Eigensinn.”

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