The Best Man
Franklin J. Schaffner, US 1964
Drehbuch: Gore Vidal; Kamera: Haskell Wexler; Schnitt: Robert Swink; Musik: Mort Lindsey; Darsteller*innen: Henry Fonda, Cliff Robertson, Edie Adams, Lee Tracy, Margaret Leighton, Mahalia Jackson. 35mm, sw, 102 min. Englisch
Wahlkampf um die Präsidentschaftsnominierung: Ein prinzipientreuer Intellektueller (Henry Fonda) mit Schwachstellen im Vorleben tritt gegen einen rücksichtslosen Opportunisten (Cliff Robertson) an, der sich als “Mann des Volkes” inszeniert. Ein Musterbeispiel für Hollywoods Früh-1960er-Interesse an der Politik, die nunmehr selbst zum Medien-Event geworden war – und damit auch zu einem zugkräftigen Kinostoff, ob als Farce oder Thriller. Oder als Aufdeckungsdrama wie The Best Man. Gore Vidals Blick hinter die Kulissen offenbart, was zwischen den ehrenwerten Reden eines Parteikonvents vor sich geht: Machenschaften, blankes Machtstreben, Verleumdung. Franklin J. Schaffner, zuvor designierter Hausregisseur des ermordeten Präsidenten JFK, greift auf eigene Erfahrungen mit “politischer” Image-Inszenierung und Auftragsreportage zurück: The Best Man ist in jeder Hinsicht ein Film vom Beginn der neuen Medienpolitik-Ära – Persönlichkeit statt Inhalte. (C.H./H.T.)