Lana Gogoberidze, GE 2019
Drehbuch: Lana Gogoberidze; Kamera: Goga Devdariani; Schnitt: Salomé Alexi, Elene Asatiani; Musik: Giya Kancheli; Darsteller*innen: Temiko Chichinadze, Nana Dzhordzhadze, Guranda Gabunia, Nini Iashvili, Paata Inauri. DCP, Farbe, 90 min. Georgisch mit engl. UT
Die extravagante Autorin Elene (gespielt von Regisseurin Nana Dzhordzhadze) lebt zusammen mit ihrer Familie in einem weitläufigen Apartment. Sie ist gerade 80 geworden und schreibt an einem neuen Buch, als ihre Jugendliebe Archil sich nach langer Zeit meldet. Aus gesundheitlichen Gründen kann sie das Haus nicht mehr verlassen, widerwillig muss sie den Einzug von Miranda ertragen, der Schwiegermutter ihrer Tochter. Als stramme Sowjet-Funktionärin hatte diese einst Elenes Bücher verbieten lassen, nun ist sie an Alzheimer erkrankt und auf die Pflege ihrer Familie angewiesen. In Gogoberidzes Kammerspiel – gedreht im Alter von 90 Jahren – entbrennt eine bittersüße Rivalität zwischen den beiden Frauen, in der persönliche und politische Angelegenheiten, Geschichte und Gegenwart aufeinandertreffen. Der autobiografisch gefärbte Film ist eine Reflexion auf das Vermögen, auch schmerzliche Vergangenheit in die Gegenwart zu integrieren – frei nach der japanischen Kunst des Goldflickens. (G.B./B.W.)