Im 2022 entstandenen Animationsfilm Höhlenlicht stürzen 5.433 fotografische Einzelbilder einer skulptural geformten Zapfenstruktur das Auge in den Zustand einer delirierenden Überforderung. Durch Lichtwechsel und Kamerabewegung werden die einzelnen Aufnahmen in Bewegung versetzt. Es entsteht eine plastische Raumwirkung, die weder abstrakt noch konkret ist. Mirjam Baker lässt die Grenzen zwischen Bild- und Imaginationsraum ver-schwimmen: Höhlenlicht ist ein Paradoxon. So wie wir die Höhle nur sehen, wenn wir Licht hineintragen, geben sich unsere Augen dem Überschuss der Bildfülle geschlagen – wo das Sehen aufhört, beginnt die Vorstellung.
Kuratiert von Katja Stecher.