Materie, Natur und Leben sind ein weit verzweigtes, miteinander verbundenes Netz von Existenzen—Moleküle, Atome, Körper, Sterne—die sich ständig verwandeln und ineinander übergehen. Diese Ausstellung, die den Worten von Paul B. Preciado aus „We Say Revolution“ folgt, lädt die Betrachter*innen dazu ein, die Vielschichtigkeit und Fluidität der Natur zu umarmen und sich gegen die starren Kategorisierungen zu wehren, die von westlichen Strukturen auferlegt wurden. In „They Say Identity: We Say Multitude“ wird die Natur als ein Ort endloser Schnittpunkte betrachtet, wo, wie Paul B. Preciado sagt, „die Schnittstelle der einzige Ort ist, der existiert.“ Es gibt keine festen Gegensätze; alle Wesen kreuzen kontinuierlich ihre Wege und transformieren, stabilisieren sich vorübergehend als einzigartige Formen, Gedanken und Praktiken, bevor sie sich in neue Zustände auflösen. Diese Perspektive ruft zu einer planetarischen Revolution auf, einer Vereinigung aller Lebewesen gegen restriktive, unterdrückende und ausbeuterische Normen.
Die präsentierte Künstler*in Adriana Knouf, PhD (NL/US), erforscht die Verflechtungen biologischer, technologischer und kosmischer Entitäten. Knouf’s Arbeiten, die weltweit und auch an Bord der Internationalen Raumstation gezeigt wurden, tauchen tief in die fluiden Schnittpunkte zwischen menschlichem, nicht-menschlichem und kosmischem Leben ein. Als Gründungsperson von tranxxenolab fördert Knouf die Verschmelzung von trans und xeno Entitäten, um die Grenzen von Identität und Existenz herauszufordern. Ihre Erforschung von Zeit, Materie und dem Kosmos positioniert ihre Arbeiten im Zentrum des Ausstellungsthemas, das auf die Auflösung festgelegter Kategorien abzielt.
Die Ausstellung umfasst auch Performances von Daphne von Schrader, Tahereh Nourani und daniela estrada brill sowie Workshops von Xaver Mikosh & Jasemin Khaleli und Dusty Fernandes. Diese Künstler*innen und Performer*innen beschäftigen sich mit den vielfältigen Wegen, wie wir unsere Körper bewohnen, und nutzen Materialien im ständigen Zustand der Verwandlung, wie Ton, Klang und Rhythmus, die die nicht-lineare und fluide Natur der Existenz widerspiegeln. Eine begleitende Publikation zur Ausstellung enthält kritische Essays, Gedichte, Zeichnungen und Reflexionen von Künstler*innen wie Esther van Bronkhorst, Flonja Akshija, Julia Wolf, Lea Oos, Lena Michalik, Sattva Caru Giacosa und Nerea González.