Rabbya Naseer wurde 2024 von einer internationalen Jury mit dem Belvedere Art Award ausgezeichnet. Ihr Werk eröffnet einen intimen Raum, den sie gemeinsam mit ihrem Publikum schafft und der die Ökonomie der Zeit thematisiert. In ihrer prozessbasierten Praxis hinterfragt sie die Modalitäten und Modelle von Repräsentation und Sichtbarkeit im zeitgenössischen Kunstsystem sowie in der Gesellschaft im Allgemeinen. Rabbya Naseer beschäftigt sich mit Unsichtbarkeit, um temporäre Strukturen, subversive Momente und Freiräume zu erforschen. Sie reflektiert unmittelbare Kontexte und Situationen oft als Dialogpartnerin, als Geschichtenerzählerin, indem sie Situationen schafft, die mit einer besonderen Form der Poesie Spuren erzeugen und hinterlassen. Die Künstlerin arbeitet auf verschiedenen Ebenen, die den jeweiligen Kontext berücksichtigen und auf ihn reagieren. Dabei stellt sie drängende und neue Fragen, die für die Jury in einer Zeit des schnellen und komplexen technologischen und sozialen Wandels von besonderer Relevanz sind.
Kuratiert von Christiane Erharter.