Diese jüngste Ausstellung des Kollektivs GAUDETTE befasst sich mit dem Entwickeln von Narrativen aus Verweisen und Zitaten. Dadurch entsteht ein komplexes Geflecht aus künstlerischen Arbeiten, die eine eigene ästhetische Position beziehen, welche sich jedoch sichtbar aus der anderen entwickelt. Dieses Wechselspiel dient der Untersuchung der Gretchenfrage nach der Autor*innenschaft auf der einen Seite, auf der anderen provoziert es eine Simulation des kontemporären künstlerischen Diskurses.
Gewagt wird der Versuch, diesen gesamten Diskurs in einer Show von drei Personen zu spiegeln. Zu den Ausstellungsobjekten werden letztlich also nicht nur die ausgestellten Objekte, sondern die Kollaboration selbst stellt sich aus. Während die Frage nach dem strukturellen Zusammenhang der Arbeiten sichtbar wird, bleibt jene nach der Aussage der einzelnen Arbeit ratlos stehen. Ob die Zeichen jenseits ihrer Bezogenheit aufeinander selbst Bedeutung haben, bleibt offen. Was wir sehen? Pferde. Dornen. Puppen.
GAUDETTE ist ein transmediales Kollektiv der Künstler*innen NIKOLAJ MACKO, LUKAS MATZKE und JAN HADLER. Ausgangspunkt war für die drei damals 17-Jährigen das gemeinsame Produzieren des medientheoretischen Fotobuches ZWISCHEN MIR UND DIESER WELT im Kontext ihrer damaligen Ausbildung an der Wiener Graphischen. Gemeinsam veranstalten sie Ausstellungen, wie zuletzt GEBURT UND TOD (Lautloshaus) oder gemeinsam mit dem Verein für praxisnahe Philosophie das jährliche SYMPOSIUM zu philosophischen Themen. Alle drei leben und wirken in Wien.
NIKOLAJ MACKO studiert Zeichnung und Druckgrafik an der Universität für angewandte Kunst und Philosophie auf der Universität Wien. Seine künstlerische Praxis erstreckt sich jedoch weiter bis in die Malerei.
LUKAS MATZKE, ebenfalls Student der Philosophie in Wien, arbeitet und wirkt als freier Künstler. Neben Fotografie und Bildhauerei ist er auch im Bereich experimenteller Elektronik tätig.
JAN HADLER studiert in der Klasse Cross-Disciplinary Strategies an der Universität für angewandte Kunst. HADLERS künstlerische Praxis befindet sich an den Schnittstellen zwischen Fotografie und Objekt, Research und Text.