Regie: Marcelo Caetano
Eine bittersüße queere Erzählung aus Brasilien, über Kontrollverlust in einem korrupten System und die Macht der Eigenverantwortung: Als der 18-jährige Baby nach fast zwei Jahren aus der Jugendstrafanstalt entlassen wird und sich allein auf der Straße wiederfindet, begegnet er dem um einiges älteren Ronaldo, der ihn bei sich aufnimmt und ihn in die Welt der Sexarbeit mitnimmt.
Die elektrisierende Bildsprache lässt die Anziehung der beiden buchstäblich greifbar werden. Zugleich spiegelt ihre zutiefst ambivalente Beziehung in jedem Moment die gesellschaftlichen Machtverhältnisse ebenso wider wie die Generationenkonflikte in der queeren Community, vor deren Hintergrund sie sich entwickelt. Fernab jeglicher Vorurteile fordert BABY Empathie mit zärtlicher Härte ein und zeigt, dass unsere gewählte Familie ein Ort für Trost und Selbstermächtigung sein kann. Ein sinnliches und intelligentes Coming-of-Age-Erlebnis!