Kuratiert von Patrícia J. Reis (Mz* Baltazar’s Laboratory)
Mz* Baltazar präsentiert die erste Einzelausstellung von Rosanna Marie Pondorf in Wien und lädt dazu ein, tief in ihre vielseitige künstlerische Praxis einzutauchen. Pondorf, bekannt für den experimentellen Umgang mit Medien und Materialien, vereint handgeschöpftes Papier aus entwerteten Euro-Banknoten, in Marmor eingravierte, verzerrte Screenshots und zerlegte Server-Racks zu einer experimentellen Installation. Durch die Kombination technologischer Fragmente mit physischen Spuren unserer digitalen Gegenwart kreiert sie einen neuen visuellen und konzeptionellen Kontext, der zugleich provokant und herausfordernd wirkt.
Unter dem Titel „read-only memory [lashing polar light edition]“ bewegt sich die Ausstellung zwischen Utopie und Dystopie und reflektiert die Fragilität unserer digitalen Epoche. Sonnenstürme, die das elektromagnetische Feld der Erde stören und Stromausfälle verursachen könnten, stellen eine ernsthafte Bedrohung dar – doch diese Naturphänomene bringen auch das faszinierende Nordlicht hervor, ein poetisches Schauspiel, das in starkem Kontrast zu ihrem zerstörerischen Potenzial steht. Pondorfs Werke erkunden diesen paradoxen Raum zwischen Gefahr und Schönheit und regen dazu an, über die Macht und Verletzlichkeit der digitalen Welt nachzudenken.
Der Titel „read-only memory“ (Festwertspeicher) verweist auf einen Zustand der Unveränderlichkeit, ähnlich wie ROM (read-only memory), bei dem Daten nur abgerufen, aber nicht verändert werden können. Die Ausstellung bleibt in diesem Sinne ein festgehaltener, unveränderbarer Moment und speichert die drängenden Fragen unserer Zeit, ohne konkrete Antworten zu liefern. Stattdessen lädt Pondorf das Publikum ein, in den Zustand des „Nur-Lesens“ einzutauchen, ihn zu akzeptieren und über den Zustand unserer Welt, unseren technologischen Fortschritt und die Zukunft nachzudenken.
Öffnungszeiten: 2.11, 3.11, 16.11, 17.11, 20.11, 21.11, 22.11.2024 from 14:00 – 18:00