In RAW UPON RAW treffen die Künstlerinnen Sophia Gatzkan und Sofia Goscinski aufeinander, um das Spannungsfeld zwischen Vergänglichkeit und Beständigkeit zu erforschen. Ihre skulpturalen Arbeiten evozieren eine in der Zeit eingefrorene, dekonstruierte Landschaft; ein Setting aus fragmentierten Körpern und Betonelementen. In diesen ‚Ruinen’ koexistieren Grausamkeit und Zärtlichkeit; aus der Dualität entstehen Skulpturen im fragilen Gleichgewicht zwischen Zerstörung und Zuwendung.
In Gatzkans Werk verschmelzen gefundene Artefakte mit Abgüssen von Körperteilen zu ätherischen, durchscheinenden Figuren, die fast gespenstisch wirken. Goscinskis Objekte aus Beton wirken zum Teil wie Bruchstücke – zerbrochen, zerkratzt, bemalt und scheinbar zufällig aus Trümmern geborgen.
Gemeinsam erforschen die Künstlerinnen die Schnittstelle zwischen den beiden ‚Rohstoffen‘, dem menschlichen Körper und Stein. Die Fragilität des lebendigen Körpers steht im harten Kontrast zur kalten Erstarrtheit des Steins. Die Gegensätzlichkeit tritt in den Fokus – die Verletzlichkeit des Körpers gegenüber der Beständigkeit der Architektur. Somit untersucht RAW UPON RAW letztlich die Unmenschlichkeit der Conditio Humana, das Leid, das damit einhergeht, aber auch die Resilienz, die daraus erwachsen kann.
Im Rahmen der Ausstellung findet am 12. November die Performance „I carry all the names I’m given“ von Sophia Gatzkan unter Mitwirkung von Magdalena Forster statt.