In „Vanished“ bringen Franceschini und Guido ein Ensemble von acht jungen Darsteller:innen im Alter von 16 bis 21 Jahren zusammen, um die turbulente Reise der Adoleszenz zu erforschen - eine entscheidende Phase, die die allgemeinen Übergänge unserer heutigen Zeit widerspiegelt. Diese Aufführung stellt die Adoleszenz in den Mittelpunkt und repräsentiert nicht nur das buchstäbliche Alter der Darsteller:innen, sondern dient auch als wirkungsvolle Metapher für den ständigen Wandel der Welt. „Vanished“ entfaltet sich in einer Welt, die zwischen dem Echo der Vergangenheit und dem Geflüster einer ungewissen Zukunft schwebt und einen Grenzraum symbolisiert - eine Übergangszone, in der das Vertraute nicht mehr ist und das Neue noch nicht voll ausgebildet ist.
„Vanished“ ist ein Werk, das dazu einlädt, darüber nachzudenken, was es bedeutet, in dieser Zwischenzeit zu existieren. Es ist ein Raum des Werdens, eine Reise, bei der die Suche nach Identität, Zugehörigkeit und Verständnis im Mittelpunkt steht. Die Bühne selbst verkörpert diesen „Raum im Werden“, eine unvollständige und sich entwickelnde Umgebung, in der die Unsicherheit und das Potenzial der Adoleszenz mitschwingen. Die Aufführung ermutigt zum Innehalten - ein Moment des „Zuhörens“ und der Auseinandersetzung mit der Tiefe der Offenbarung, die in der Einfachheit der Gesten, der Präsenz und den kollektiven Bemühungen dieser jungen Darsteller:innen liegt. Durch das Organisieren, Aufbauen, Rückgängigmachen und Ausprobieren navigiert das Ensemble durch „jugendliche“ Räume, Orte, die noch im Prozess der Definition und Neudefinition sind.
„Vanished“ wird zu einer metaphorischen und buchstäblichen Erkundung einer Welt im Übergang, in der die jungen Darsteller:innen eine Dämmerzone der Existenz bewohnen. Dieser Raum ist weder hier noch dort, sondern irgendwo dazwischen - er spiegelt die Unsicherheiten und Möglichkeiten wider, die das Erwachsenwerden mit sich bringt. In diesem Sinne fordert „Vanished“ uns auf, das Unbekannte zu umarmen, nahe am gegenwärtigen Moment zu bleiben und den Prozess des Werdens zu beobachten, der sich vor unseren Augen entfaltet. Die Performance wird zu einer kollektiven Erfahrung des Navigierens durch diese Übergangsräume, zu einer Reflexion über die Natur des Wandels selbst und zu einer Einladung, die Welt so zu betrachten, wie sie sich in unserer kollektiven Vorstellung noch formt.