Es ist Samstag.
Samstags putze ich.
Ich tunke das Wetex, blau,
in den Kübel, grau,
mit dem Allzweckreiniger, gelb.
Und ich habe das Gefühl,
es ist staubiger als letzte Woche.
Wir forschen forsch an Staub, der sicheren Konstante unserer Leben und der sicheren Konstante allen Lebens. Staub ist überall. Ein Konglomerat feinster Partikel, das in Bewegung gerät, sobald wir zur Ruhe kommen. Scheinbar tote Materie und Mikrozoo des Lebendigen.
Wir heben den Staub der Welt, eine ganze Welt aus Staub, einen guten Teil der Welt und unendlich viele Teilchen der Welt und des Kosmos im Staub vor uns, bekommen ihn tatsächlich zu fassen, bekommen den Staub aber zugleich nie als etwas Ganzes zu fassen. Weil immer ein Rest bleibt. Die Arbeit kommt niemals an ein Ende.
Wir geraten in eine Zeitschleife. Wir wischen, fegen, kehren und fragen: Ist Staub Zukunft? Wir wischen, fegen, kehren und fragen: Ist Zukunft staubiger?
spitzwegerich dreht sich mit Objekten, Figurenspiel, Sprache, Schauspiel, Musik, Klang, Choreografien und Live-Projektionen um das Universum des Kleinen, des Kleinsten und Unsichtbaren. Ein neues Lowtech-Spektakel zwischen Wissenschaft und Wischenschaft, Fakten und Nonsense, Poetik und Slapstick.