Offizielle Eröffnung: Mo, 23.9. – 18.00 Uhr
Eröffnungsperformance: 19.00 Uhr
Pre-Opening: Mi, 11.9. – 18.00 Uhr
(gemeinsam mit MQ Schauräumen)
Ausstellungsdauer: Do, 12.9. - 13.11. 2024
Der Sprachkünstler Jörg Piringer versteht es seit Jahrzehnten, mit seiner Praxis als „Datenpoet“ durch Textarbeiten, raffinierte Maschinen, interaktive Performances und Installationen international wie interdisziplinär zu reüssieren. Aktiv ist er sowohl in der „Bildenden Kunst“, inklusive Auszeichnung mit dem Medienkunstpreis der Stadt Wien 2021 und dem Outstanding Artist Award 2015 des BMKÖS., als auch im „Literaturbetrieb“ präsent, sei es bei internationalen Festivals, seiner Teilnahme am Bachmannpreis 2020 oder durch seine Buchprojekte. Er setzt dabei auf die Verschmelzung von menschlicher Kreativität und maschineller Intelligenz, indem er eigene Algorithmen und Sprachmodelle programmiert, die in seiner Kunst zum Einsatz kommen.
Vervollständigt wird sein Schaffen durch seine Arbeiten im Bereich „Performance und Soundart“, unter anderem als aktives Mitglied des Instituts für Transakustische Forschung sowie des legendären „Gemüseorchesters“. Mit seinen selbst programmierten Apps für Smartphones, die sowohl bei diversen Festivals „Digitaler Kunst“ als auch im öffentlichen Raum präsentiert werden, erweitert Jörg Piringer die Grenzen der interaktiven und digitalen Kunst.
Entsprechend Piringers Präferenzen kommen auch beim neuen „eSeL ABC” in der eSeL Rezeption von A („Anfang“) bis Z („zzz“) auch im Internet geläufige Abkürzungen, sowie kritische Aspekte von „T…rolle“ bis „M..onetarisierung“ im Kunstbetrieb zur „S..prache“.
Piringer arbeitet mit den unterschiedlichsten Medien und Methoden. Seine häufig mit maschineller Unterstützung gefertigten (Sprach)-Kunstwerke thematisieren spezifische Bedingungen von „D…aten“ oder allgemeine Belastungen wie „B…etriebskosten“, „F…ake“ oder falsche „V..ersprechen“ - und dienen zugleich als beste Praxisbeispiele wie interdisziplinäres Wirken in den diversen Kunstbetrieben und -methoden und -techniken, die eine ebenso eigenwillige wie hervorragende Praxis ermöglicht.
About eSeL ABC
Für die Austellungsserie „eSeL ABC“ in der eSeL REZEPTION im Jahr 2024 wurden ausgewählte Künstler:innen eingeladen jeweils 26 Keywords, die im Kunstbetrieb Verwendung finden, mit den Methoden ihrer Kunst visuell zu kombinieren und zu kommentieren. Diese 26 individuellen Perspektiven werden neben einem wachsenden Wörterbuch „gefälschter Lexikoneinträge“ (aus eSeL Fotos und Texten) in den MQ Schauräumen neben einander präsentiert.
Durch die jeweilige Herangehensweisen der Künstler:innen entsteht nicht nur ein vielschichtiges Portrait der jeweils geladenen Künstler:innen; zugleich legt der Dialog zwischen eSeLs Fotos und Kommentaren und den jeweiligen Kunstwerken ungewohnte Innensider-Perspektiven auf den Kunstbetrieb frei. Schon in der Auswahl der „Kunst-Vokabel“ zeigen sich individuelle Schwerpunktsetzungen der Künstler:innen, die Problemfelder und humorvolle Herangehensweise kritischer Beobachtungen, aber auch lustvolle wie subversive (An)Teilnahme, die Bedingungen von Freiheit im Kunstbetrieb zu analysieren.
Jörg Piringer
Jörg Piringer wurde 1974 geboren und lebt in Wien. Er ist Mitglied des Instituts für transakustische Forschung sowie des Gemüseorchesters. In seiner künstlerischen Arbeit bewegt er sich in den Zwischenräumen von Sprachkunst, Musik, Performance und poetischer Software, wo er innovative Ausdrucksformen erschafft, die diese Disziplinen auf einzigartige Weise miteinander verbinden.
https://joerg.piringer.net/