Lecture Performance mit Christian Glanz, Haruki Noda, Lisa Hofmaninger und Helene Glüxam
Im Hochparterre des Sigmund Freud Museums
Anmeldung erforderlich
Machen Geburtstage in steter Regelmäßigkeit auf die eigene Vergänglichkeit aufmerksam, so trösten Geburtstagsgeschenke darüber hinweg. Im Falle von Exil und Vertreibung bilden sie mitunter Zeugnisse einer vergangenen Zeit, so auch bei David Josef Bach (geb. 1874, Lemberg, gest. 1947, London). Der Musikkritiker und Kulturvermittler war ein frühes Mitglied von Freuds Psychologischer Mittwoch-Gesellschaft, die sich zwischen 1902 und 1906 regelmäßig in Freuds erster Praxis im Hochparterre der Berggasse 19 versammelte. Wie Freud floh auch David Josef Bach vor dem Nationalsozialismus nach London. Vor einigen Jahren wurde in Bachs Nachlass in England eine Schatulle gefunden, die ihm 1924 von seinen künstlerischen Weggefährt:innen zu seinem 50. Geburtstag in Wien überreicht wurde. Sie enthält 88 Geburtstagsbriefe mit künstlerischen Widmungen in Form von Kompositionen, Gedichten und Zeichnungen, u.a. von Hanns Eisler, Hugo v. Hofmannsthal, Oskar Kokoschka, Lina Loos, Arthur Schnitzler, Arnold Schönberg, Richard Strauss, Stefan Zweig u.v.m.
Freuds Praxisräume im Hochparterre beherbergen mittlerweile ausgewählte Werke der Konzeptkunstsammlung des Sigmund Freud Museums. Mittels einer multimedialen Lecture Performance und Live-Improvisation werden diese Räume für „Facing Time“ in eine Klanglandschaft verwandelt, in einer künstlerisch-wissenschaftlichen Annäherung eine Auswahl der Briefe zum Leben erweckt.
Lecture:
Univ.-Prof. Dr. Christian Glanz
Musik:
Haruki Noda, Live-Elektronik
Lisa Hofmaninger, Bassklarinette
Helene Glüxam, Kontrabass