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Phaidras Liebe

von Sarah Kane
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eSeL – für Insider und Szene
Donnerstag
15. Mai
2025
ab
18:00
Uhr
Showdown im Volkstheater Theateraufführung
Theater Theateraufführung

aus dem Englischen von Sabine Hübner

1996 feiert Sarah Kane mit ihrer Bearbeitung des Phaidra-Mythos Premiere – ihr Stück wird Sensation und Skandal zugleich, eine Gratwanderung zwischen Erschütterung und abgründiger Komik. Phaidra: Mythos einer unglücklichen und verbotenen Liebe, die zur blutigen Tragödie wird. Eine Generation nach der Uraufführung rückt Regisseurin Laura N. Junghanns Sarah Kanes Version des antiken Familiendramas in unsere Gegenwart.

„Ich kann das nicht abschalten. Nicht zerschmettern. Geht nicht. Ist schon beim Aufwachen da und verbrennt mich. Als würde ich zerspringen, so sehr begehre ich ihn.“

Phaidra – Ehefrau von König Theseus – wird von Aphrodite, Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde, in rasender Eifersucht verflucht. Plötzlich begehrt Phaidra leidenschaftlich ihren Stiefsohn Hippolytos, der ihre Liebe jedoch nicht erwidert. Hippolytos ist depressiv, desinteressiert und hat wahllos Sex mit anderen Menschen. Auch mit Phaidra, die sich ihm in Verzweiflung bedingungslos hingibt. Seine Gleichgültigkeit treibt sie jedoch schließlich in den Selbstmord. In ihrem Abschiedsbrief gibt sie ihm die Schuld an ihrem Ableben, behauptet, er habe sie vergewaltigt. Ein Spiel zwischen Wahrheit und Lüge beginnt, zwischen Schuld und Unschuld. Wer muss sich für Phaidras Tod verantworten? Ist ihr Suizid nur ein tragischer Kollateralschaden?

„Absolutely fucking doomed.“ Hippolytus stellt sich den Konsequenzen der Beschuldigung und liefert sich dem Volk aus – ohne Gerichtsprozess. Im Schmerz der Folter erfährt er zum ersten Mal einen Zustand, den er bislang nicht kannte. Endlich passiert etwas. Irgendetwas. Ist das Glück? War Phaidras Abschiedsbrief fast so etwas wie ein Geschenk?

Phaidra: Mythos einer unglücklichen und verbotenen Liebe, die zur blutigen Tragödie wird. Erstmals von Euripides im Jahr 428 v. Chr. dramatisch bearbeitet und danach immer wieder – von Seneca, von Racine, von d’Annunzio und 1996 schließlich in der berühmt gewordenen Version der britischen Dramatikerin Sarah Kane. Ihr Stück wurde zur Sensation, eine Gratwanderung zwischen Erschütterung und abgründiger Komik. In eindringlichen Szenen seziert Kane die Gefühlskälte und Todessehnsucht der Moderne. „Hast du jemals gemeint, dir würde das Herz brechen? Dir gewünscht, du könntest deine Brust aufschlitzen, es herausreißen, damit der Schmerz aufhört?“, fragt Phaidra.

28 Jahre nach der Uraufführung wird Laura N. Junghanns (DER TERMIN, DIE COUSINEN, PRIMA FACIE) das antike Familiendrama mit ihrer Inszenierung eine Generation später in die Gegenwart rücken.

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