PERFORMANCE. PODIUMSDISKUSSION
Sex und Kunst sind ein aufregendes Paar. Die Aufregung ist gute österreichische Tradition. Die Erotik in der Kunst von Gustav Klimt und Egon Schiele, das sexuelle Thema im Werk von Arthur Schnitzler sorgten für die Konflikte der frühen Moderne. Die Happenings des Wiener Aktionismus, die Orgien-Mysterien-Spiele von Hermann Nitsch und die Videos von Valie Export verletzten die Anstandsregeln der zweiten Republik. Der jüngste Roman von Robert Menasse oder die Filme der österreichischen Gegenwartsregisseure geraten immer noch an Leute, die irritiert sind. Immer noch geht es um Sex. Der Unterschied: Der Vorwurf der Anstandsverletzung ist dem Vorwurf der Kommerzgeilheit gewichen. Selbstverständlich, heißt es, ist Sexualität Thema der Kunst. Und selbstverständlich ist Kunst Ware. Aber darf Kunst sich mit dem Mittel der Sexualität verkaufen? Wenn nicht: Könnte Kunst dann Ware bleiben? Und mit welchen Kriterien trennt man Erotik und Pornographie?
Es diskutieren: Tanja Brandmayr, Prof. Wolfgang Herzig, Barbara Kraus, Miki Malör, Franz Schandl, Ulrich Seidl (angefragt), Magdalena Steiner, Suzie Wong. Moderation: Dr. Dieter Schrage.
Zum Einstieg eine Performance von Miki Malör aus dem Zyklus „Anima“: „TITI IKOLI“ heißt „1000 Mösen, sind kein Gegenstand von Beleidigungen, wunderschön, wunderschön!“
Wunderschöne Musik. Ethnologische Texte. Eine Frau kommt und macht die Beine breit. Sie zeigt ihre Mösen. www.maloer.org
Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt frei