Podiums- und Publikumsdiskussion
Zur Freude der Freunde stabiler und unveränderbarer Verhältnisse hat sich auch ein ehemaliger „68er“ mit einer Distanzierung von der 68er-Bewegung, so wie er sie heute interpretiert, zu Wort gemeldet: Götz Aly entdeckte Parallelitäten zwischen der 68er-Bewegung und der nationalsozialistischen „Bewegung“. Der Titel seines Buches klingt an Adolf Hitlers Werk an: „Unser Kampf 1968“. Der Umstand, dass die ÖsterreicherInnen auch nicht verklemmter seien als die Deutschen, obwohl die 68er-Rebellion die Alpenrepublik weit weniger erschütterte als das damalige Westdeutschland, widerlege das Märchen vom angeblichen Liberalisierungsschub, der von 68 ausgegangen sei, argumentiert Aly.
TeilnehmerInnen an der österreichischen 68er-Bewegung und jüngere Semester diskutieren mit dem Publikum, ob der „Geist von 68“, der auch in Wien manche Uni-Hörsäle und manche Straßen, nicht ansatzweise aber die Fabriken und die großen Medien „eroberte“, in der österreichischen Gesellschaft nachhaltige Änderungen hervorgerufen hat. Mit Ruth Beckermann, Heide Hammer, Alfred Pfabigan, Beatrix Neundlinger und Robert Schindel. Moderation: Walter Famler (Wespennest).
Eintritt: frei