eine Lectureperformance von Ana Hoffner
Wie selbstverständlich wird, wenn es um die zweite Generation von Migrant_innen geht, davon ausgegangen, dass diese zwischen zwei Kulturen stecken, heimatlos und identitätslos sind. Es ist ein Bild der Zerstückelung, des fragmentierten Selbst, medial auf die Spitze getrieben durch den männlichen Jugendlichen, der aus Frust über seine Verhältnisse deutsche Pensionist_innen in der U-Bahn verprügelt oder die Pariser Vorstadt anzündet. Worin ist die Ursache für das Entstehen des Bildes von Fragmentierung und unvollständigen Subjekten zu suchen? Ist es möglich, jene Felder zu durchque(e)ren, die Migrant_innen zweiter Generation in prekärer Weise konstituieren?
„Raum für transmigrantische Körper!“ ist ein Versuch, die diskursiven Fluchtlinien offenzulegen, die Subjektivierungsprozesse im neoliberalen Kapitalismus bestimmen. Der performative Sprechakt dient als Mittel zur Artikulation von Differenz und als Möglichkeit, politische Forderungen zu stellen.