im Rahmen der Quick Change
Ein Kleidungsstück verlangt nach Bewegung, danach, angezogen und getragen zu werden. Eine Modenschau ist nicht bloß Show, sondern lässt uns eine Hülle erst verstehen und vervollständigt, was sonst ein mitunter recht banales Stück Stoff bliebe ohne die Menschen, die es anhaben. Umgekehrt zieht eine Person mit jedem Kleidungsstück ihre Identität an, ihr Geschlecht, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe und sozialen Klasse. All das, was wir am Körper tragen, ist Ausdruck des sozialen Raums, in dem wir uns bewegen und erzeugt diesen Raum zugleich, schafft Distanz, Status und Differenz.
ASHA MINES (USA/F) / ALEXANDRE ROCCOLI (F)
A last last | Quick Chang
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Performance (ÖE)
Konzept & Performance: Asha Mines, Alexandre Roccoli, Hendrik Weber Künstlerische Mitarbeit: Séverine Rième, Amaurie Agier Lichtdesign: Séverine Rième
Wie sieht ein das Ende aus, wie klingt und wie bewegt es sich? Die Performance A last last des Tänzers und Choreografen Alexandre Roccoli, des Musikes Hendrik Weber und der Modedesignerin und Performerin Asha Mines versucht eine Antwort zu geben und verschreibt sich dabei einem Erlebbarmachen des Zustandes nach dem allerletzten Ende, gewissermaßen nach der Apokalypse. Für ihre Auseinandersetzung mit dem letzten Ende bzw. dem, was danach ist, haben sich die drei KünstlerInnen von Schlüsselwerken der jüngeren Kunst- und Kulturgeschichte inspirieren lassen: Nosferatu von Werner Herzog, Audition von Takashi Miike, Der Schrei von Edvard Munch und Die Ästhetik des Verschwindens von Paul Virilio. Doch welche Methode verlangt eine solche Auseinandersetzung? Mines, Roccoli und Weber lassen ihre vertrauten Arbeitsweisen hinter sich und tauschen ihre gewohnten Rollen: Der Tänzer wird Komponist wird Designer, fashion design wird Bewegung wird Klang… Was bleibt, ist das Ende, die Fratze, die Angst. Was kommt, ist Erneuerung, ist Hoffnung.