weitere Termine: 21.01 20:00, 22.01 20:00, 23.01 20:00, 24.01 20:00,
25.01 20:00
„Wer wirklich glaubt, dass die Leute an das Operettenglück glauben, versteht nichts von Kitsch. Und wer glaubt, dass die Leute an die Operettentragik nicht glauben – versteht nichts von Kunst. Auf dem einfachsten Zusammensein von Glück und Tragik beruht die Überlegenheit des Kitsch über die Kunst und der Operette über die sonstigen Kunstformen. Nur wer den Kitsch liebt, versteht das Leben. Wie die Operette sich das Leben vorstellt, so ist es. Das Leben ist die Fortsetzung der Operette mit anderen Mitteln, die die gleichen sind, nur stärker – nicht der Kitsch übertrifft das Leben; das Leben übertrifft den Kitsch.“ Kevin Clarke: „Glitter and be gay. Die authentische Operette und ihre schwulen Verehrer“
Operettendekadenz trifft auf Putzfrauencharme:
Zum Clash der Klischeewelten kommt es in Cezary Tomaszewskis neuer Produktion, wenn er Franz Lehárs opulent überladene Die Lustige Witwe mit vier echten polnischen Reinigungsdamen in Szene setzt.
Der Aufstieg der ärmlichen Hanna in die Pariser Hautevolée wird dabei in die gesellschaftliche Gegenwart Österreichs und seines GastarbeiterInnenmilieus projiziert. Das angespannte Verhältnis der vermeintlichen Bourgeoisie zum Migrationsproletariat wird in der ungewöhnlich absurden Welt der Operette ironisch gebrochen. Gemeinsam mit dem Shootingstar der polnischen Dramatik Pawel Demirski entstaubt Tomaszewski das Genre gewissermaßen von Einfältigkeit und Naivität und schafft es dabei, gerade jene in den Mittelpunkt zu rücken, die sonst von Wiens kulturellem Schaffen fast gänzlich ausgeschlossen sind.
Im Anschluss an Die lustige Witwe findet am 25. Jänner ein Publikumsgespräch statt.
www.cezary-tomaszewski.blogspot.com
Konzept und Regie Cezary Tomaszewski Dramturgische Beratung Pawel Demirski Performance Halina Graser, Agnieszka Malek, Halina Miodowska, Maria Zardzielewicz Produktionsleitung Pia Wenzel Produktionsassistenz Eva Funk
Eine Koproduktion von brut Wien und Bregenzer Festspiele – Kunst aus der Zeit. In Kooperation mit Frascati Amsterdam.
Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Instytut Adama Mickiewicza und des Polnischen Instituts Wien.
13,-/7,- ermäßigt