Tolldreiste Bande kapert Badeschiff
Die Welt, wie wir sie kennen, steht wohl nicht mehr lange: Ein ganz besonders frecher Fall von hemmungsloser Graffitikunst ist dank einer unserer Informantinnen in die Redaktion gedrungen. Am 16. März 2009 plant “Die Bandd” offensichtlich, das beliebte Jugendkulturgut “Badeschiff” in Beschlag zu nehmen und dauerhaft optisch zu verändern.
Unter den Gefangenen an Bord werden sich nicht nur unschuldige Partygäste befinden, sondern auch eine Auswahl von in Szenekreisen bekannten Artists. Millions Of Dreads zum Beispiel, die mit ihrer unkonventionellen Mixtur aus ursteirischen, kernölbissigen Texten und sonnigen karibischen Vibes um ihr Leben spielen. Oder auch Emiliano & Loco-Sound, sie werden mit Reggae und Dancehall die Plattenspieler und Mikrofone befeuern. Unklar ist weiterhin, ob Anakyn, Bubbla Karoass und Ro.C mit dieser Taktik das Schlimmste verhindern können.
Vielleicht gelingt es ja dem Vocal-Dance-Künstler fii, mit seiner rein auf die menschliche Stimme sowie ein wenig Elektronik aufbauenden Performance sowohl Mannschaft als auch Besucher zu retten. Er hat in über 1000 Live-Acts auf vier Kontinenten bereits wagemutigen Einsatz bewiesen, was sogar dem Guinness Book of World Records mehrere Einträge wert war; den Austria Newcomer Award darf er 2009 kassieren.
Mit unter den Gefangenen an Bord ist auch DJ Phekt, der neben seiner Tätigkeit bei der FM4-Show “Tribe Vibes” für boomenden Hip Hop mit jamaikanischen sowie 70ies Soul- und Funk-Einflüssen steht.
Die Uhr tickt: Während I Phil Irie vs. Miz Justice, Jeschka Oszilat, Donkey Jockey und Turbodeli versuchen werden, die Bande mit dicken, schweren Grooves abzulenken, sollten die Gefangenen unter allen Umständen versuchen, Ruhe zu vermeiden und die Panik bewahren, bis die Verschönerung des Badeschiffes am Donaukanal vollzogen ist. Ein Tipp aus der Polizeiwachstube: Keinesfalls den Helden spielen und unbedingt der Aufforderung zum Tanz mit einem Lächeln nachkommen.
In letzter Minute erreichte uns noch eine dringliche Nachricht: Den zum Glück äußerst moderaten Lösegeldforderungen der Street Art-Bande kann am 16. März ab 19:00 im Ba(n)deschiff nachgekommen werden. Wir fragen uns wohl auch im Sinne unserer Leserschaft zu recht: Ist das noch unser Wien?