9.4.,21uhr
r.kraus m.chobot: “tausend schritte nach petersburg”
Manfred Chobot
Blinder Passagier nach Petersburg
Seit Jahrzehnten schreibt Manfred Chobot Essays über Literatur und Bildende Kunst für Zeitungen, Zeitschriften und Kunstkataloge. Erstmals sind sechzehn davon in einem Buch versammelt. Ungewöhnliche Künstlerpersönlichkeiten, deren Leben und Werk ihn faszinieren - frisch wahrgenommene Nachklänge von dem, was ihm zu bewahren wichtig ist.
Darunter Autoren, die im Sog der politischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts ganz unterschiedliche Bahnen zogen, wie Franz Jung, der 1920 ein Schiff entführt hatte, um mit dem Genossen Lenin zu sprechen, Mitbegründer von Dada Berlin war und knapp der NS-Todeszelle entkam oder Arnolt Bronnen, der sich für den Nationalsozialismus begeisterte, später Widerstandskämpfer und Kommunist wurde, und – nach Kriegsende – der erste Bürgermeister von Bad Goisern war.
Es finden sich künstlerische Wegbegleiter Chobots, wie Max Riccabona und Christian Loidl, der eine Verfasser kurioser Prosa, der andere einer der innovativsten Lyriker der jüngeren Generation. Nicht unerwähnt bleibt die wichtige österreichische Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger.
Manfred Chobot hat auch Gespräche geführt, mit dem spanischen Schriftsteller Jorge Semprún, KZ-Überlebender und Spanienkämpfer; mit Leo Navratil, Gründer des Gugginger „Haus der Künstler“ sowie mit Wolf Vostell, dem Pionier von „Fluxus“.
Seinen langjährigen Freunden Othmar Zechyr, Karl Anton Fleck und Alfred Hrdlicka sind detaillierte Essays gewidmet.
bio
Manfred Chobot
Geboren 1947 in Wien, lebt als freier Schriftsteller.
Mitbegründer des „1. Wiener Lesetheaters“. Herausgeber der Buchreihe „Lyrik aus Österreich“ (1991–2004). Texte über KünstlerInnen sowie zur Bildenden Kunst. Zirka 50 Hörspiele und Features.
Neun Gedichtbücher, zwölf Prosabücher, ein Kinderbuch, zwei Bücher mit Fotografen.
Homepage: www.chobot.at
Rudolf Kraus
tausend schritte neben mir
In seinen neuen Sprachbildern gibt der Autor seine Gefühle preis: eine schonungslose Reise durch tiefe, männliche Empfindungen.
„Der Autor nimmt uns mit auf seiner Reise durch die Topografie der Gefühlswelt.
Wie kleine Fähnchen markieren die Texte die Orte ihres Entstehens: Wien,
Bozen, Köln, Rhodos, Hamburg u. a.
Ort und Zeit sind bestimmt - der Ausgang bisweilen ungewiss oder überraschend.“
Anton G. Leitner
„Nein, zu Rudolf Kraus’ neuer Lyrik empfehle ich kein vornehmes Glas Rotwein.
Das wäre doch zu banal! Ich würde vielmehr meinen, dass die Krausschen Miniaturen am besten zusammen mit etwas genossen werden, das wir ,Petits Fours’
nennen, Objekte, die gleich den ,tausend schritten’ über eine gleichzeitig wehrhafte wie schmückende Glasur verfügen. Und ein zauberhaftes Innenleben.
Genießen Sie!“
Heinrich Steinfest