Vorangetrieben durch erste erfolgreiche kommerzielle Produkte wie Apples iPhone und Microsofts Surface drängen Multi-Touch-Interfaces energisch in den Mainstream. Die Open Source-Gemeinde spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle: Communities wie die NUI group zählen tausende Mitglieder, kommerzielle Trackersysteme für optische Multi-Touch-Geräte basieren auf Open Source-Software wie touchlib, tbeta oder Touché, und täglich landen neue Videos, Quelltexte und Baupläne interessanter Projekte auf den einschlägigen Websites.
In seinem Vortrag behandelt Georg Kaindl die Frage nach Motivation und Zielen von Multi-Touch-Interfaces, stellt gängige Open Source-Standards und -Software vor, erklärt, wie mit einfachsten technischen Mitteln großflächige Multi-Touch-Bildschirme und -Boards hergestellt werden können und zeigt Beispiele aus der Open Source-Community, die Multi-Touch auf eindrucksvolle Weise integrieren. Ziel ist es, den Zuhörern einerseits das nötige Wissen zur Verfügung zu stellen, um eigene Projekte sowohl auf der technischen, als auch der gestalterischen Ebene durchführen zu können bzw. aufzuzeigen, an welchen Stellen Potential für eigene Beiträge in der Open Source Multi-Touch-Gemeinde möglich sind.
Zur Person: Georg Kaindl studiert mit Unterbrechungen seit 2001 Informatik an der TU Wien und beschäftigt sich im Rahmen seiner Diplomarbeit mit Design- und technischen Fragen rund um das Thema Multi-Touch und Natural User Interfaces. Er ist der Autor des Open Source-Trackers Touché für den Mac, der mit allen gängigen optischen Multi-Touch-Systemen verwendet werden kann. Überdies wirkt er beratend bei der Erstellung neuer Trackingprotokollstandards in der Natural User Interface und Tangible Computing Community mit und betreut einschlägige kommerzielle Projekte.