Regie: Jane Chablani. Mit: Maria Altmann, u. a. Großbritannien 2006, 88 Min., Farbe
Larmoyant bis empört reagierten Vertreterinnen und Vertreter des offiziellen Österreich, als ein Schiedsgericht den jahrelangen Rechtsstreit um fünf Gemälde Gustav Klimts zugunsten der Klägerin Maria Altmann entschied. Die britisch-kanadische Filmemacherin Jane Chablani rekonstruiert nicht nur den für die Republik Österreich beschämenden Rechtsstreit, sondern erzählt auch die Vorgeschichte, wobei Maria Altmann als Betroffene und als Zeitzeugin auftritt. Elisabeth Gehrer, die damalige Kulturministerin, war allerdings zu keinem Gespräch bereit.
“Beide Parteien ergreifen im Film neben Historikern und Kunstexperten das Wort. Von Vertretern der Regierung wird Altmanns Einforderung der Gemälde als versuchter Raub eines Teils nationaler Geschichte begriffen. Hört man den Regierungsbeauftragten zu, so scheint der für die Familie persönliche Wert der Bilder einer vermeintlich objektiveren, ideellen Bedeutung gegenübergestellt, nach der Kunstwerke maßgeblich mit einer nationalen Identität verknüpft sein sollen. Eine solche spricht man Altmann und dem früheren Besitzer implizit ab. Der Titel des Films, STEALING KLIMT, spielt ausdrucksstark auf diese Vorwürfe an, als müsse man sich erst fragen, wer eigentlich wen bestiehlt oder bestohlen hat.” (critic.de)