AfG#11: Peter Fritzenwallner: Steinig ist der Weg zum FKK (Statement III)
Wie Abenteurer begaben wir uns auf eine lange Busfahrt Richtung Lobau. Angekommen, erschien mir die Gegend wie ein Naturresort, wie es in Wien wahrscheinlich einmalig ist. Nach einigen Schritten über stacksigen Bachkies und feucht schimmerndes Wurzelgehölz, eine Lichtung, mitten im mondlichtdurfluteten Waldesgrün. Darauf: Plötzlich meine Eltern! Bocciaspielend. Mama sah noch recht gut aus, Papa weniger. Meter weiter stießen wir auf FKK-badende “Stadthippies”. Weder Punks, noch unpolitisch… aber naturgeil und absolut gelassen! Der grobe Kies drückte sich sanft in die rosige Haut ihrer Hinterteile und hinterließ bei den gerade Aufstehenden herrliche Muster. Beim roten Tuch des Dalai Lamas! Hier hingen die Brüste, dort die Säcke und wir setzten uns dazu ans Feuer mit unserer Musik!!! Unser neuestes Lied “Per aspera ad Astra” wurde zum Publikumsliebling - nackt und gebildet, was will man mehr. Es verging ein toller Abend, und der Spaß war fast vorbei. Da Musiker im Dunkeln Angst haben, ließen wir uns von einem fremden Typen zur U-Bahn fahren. Er sprang aus der Nacktheit in einen Anzug, nahm uns zu seinem Opel-Combi, und wir fuhren bei lauter Goa-Musik zurück zur Zivilisation. Eben: Steinig ist der Weg zum FKK.
Kuratiert von Albért Bernàrd
Die Ausstellungsreihe Statements wird ko-kuratiert von der Abteilung Art/NotArt des AfG.