Performative Praktiken als queer migrantische Überlebensstrategien
Politische Umbrüche im Prozess der Europäisierung und die damit einhergehenden neuen Migrationsbewegungen bilden gegenwärtig die Rahmenbedingungen für Subjektivierungsprozesse.
Ein in Widersprüchlichkeiten und Konflikte verstricktes Leben wird durch diese Rahmen meistens nur durch Ausschluss und Marginalisierung erfasst.
Infolgedessen bleibt auch das politische Handeln eines solchen Lebens unlesbar. Welche Rahmen müssen gezogen werden, um die Bedingungen für die Lesbarkeit eines politischen Handelns bereitzustellen, das bisher als solches nicht wahrgenommen wurde? Welche Strukturen können hergestellt werden, damit das performen dessen, was auch Subjektivität ist, sich zeigen kann?
Reenactment, Intervention und Lectureperformance sollen versuchsweise solche konzeptuellen Rahmen sein, damit ein Gefüge aus Körper, Begehren, Rhythmus, Ermüdung, Folter, Widerspruch, rassisiert perverser Sexualität, Begrenzungen und Affekten erscheinen kann. In der Ausstellung werden Dokumente einer aus diesen Versatzstücken zusammengestellten performativen Praxis gezeigt. Sie sollen auf eine queer migrantische survivability verweisen und sie im politischen Feld verankern.