Kino der Orte: Kuffner Sternwarte

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Samstag 28. April 2012

Im vergangenen Jahrhundert wurden die Grenzen der Kommunikation, aber auch jene der Erdatmosphäre durchbrochen. Neue Welten hieß es zu entdecken. Das Zeitalter der grenzenlosen Massenkommunikation brach allerdings bereits im 19. Jahrhundert an.

Am Beginn stand die Funktelegrafie. Sie war um 1900 schon so ausgereift, dass Morsezeichen drahtlos über den Atlantik übermittelt werden konnten. Der »Bellsche Sprechtelegraf« von 1876 eröffnete einen völlig neuen Weg der zwischenmenschlichen Kommunikation: Der erste kommerziell nutzbare Telefonapparat war entwickelt. Nur fünf Jahre später wurde in Wien die erste Fernsprechvermittlungszentrale Österreichs eröffnet. 1882 stand den Wienern in den Räumen der Börse die erste öffentliche Sprechstelle zur Verfügung. Nach dem Ersten Weltkrieg begann die Automatisierung des Telefonnetzes. 1928 gab es in Wien bereits 100.000 Teilnehmer, weshalb man sich entschloss, bei der Zuteilung der Nummern eine Kombination aus Buchstaben und fünf Ziffern zu wählen (eine spezielle Wiener Eigenart).

Diese rasante Entwicklung des neuen Kommunikationsmittels hieß es zu vermitteln. In lehrhaften Filmen wurde der Bevölkerung die Funktion des Telefonnetzes erläutert, aber auch anschaulich erklärt, wie der Apparat zu benutzen ist und welche praktischen Vorteile sich damit verbinden. Während im Animationsfilm WIENER BILDERBOGEN NR. 1 (1926) über futuristische Telekommunikationsformen per radio-phonischer Übertragung fantasiert wird und dabei bereits jüngste Entwicklungen (Skype) vorweggenommen werden, kämpfte man in der Realität noch mit langen Wartezeiten bei Telefonanschluss und Vermittlung.

Eine grenzenlose Vorstellungskraft bewiesen auch Forscher, die neue Instrumente und mathematische Berechnungen entwickelten, um den unendlichen Weiten des Weltalls ein Stück näherzukommen. Schon im 18. Jahrhundert wurden in Wien drei Sternwarten errichtet (Marinoni-, Jesuiten- und Universitäts-Sternwarte). Mit Josef Johann und Carl Ludwig Littrow, Christian Doppler und Theodor von Oppolzer fanden sich im 19. Jahrhundert vier verdienstvolle Astronomen in Wien ein.

Die erste aufsehenerregende kinematographische Aufnahme eines astronomischen Phänomens in Wien geht auf das Jahr 1921 zurück. DIE SONNENFINSTERNIS AM 8. APRIL 1921 wurde von der Staatlichen Filmhauptstelle Wien in Auftrag gegeben und dokumentiert das Geschehen aus der Perspektive der Urania-Sternwarte. Es ist für lange Zeit der einzige österreichische Film zu dieser Thematik. Erst in den 1950er-Jahren – als der Wettstreit um die »Eroberung des Alls« zwischen der Sowjetunion und den USA losbrach – war der Kosmos wieder von aktuellem filmischem Interesse. Weltraum-Ausstellungen und -Konferenzen, aber auch die ERÖFFNUNG DES NEUEN PLANETARIUMS IM PRATER wurden von der Wochenschau dokumentiert. Eine Weltall-Euphorie entbrannte, die mitunter Skurriles zum Vorschein brachte: Fritz Heller und Helmut Qualtinger begaben sich in einem Kurier-Werbespot auf eine FAHRT ZUM MARS. In Wien entwickelte man das Grundelement der in den USA produzierten »Space-Pen« und in der Wiener Secession fand ein Gschnas unter dem Motto »Venus-Kinder« statt.

Führung durch die Sternwarte: 19h
Filmbeginn: 20h

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