Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: der Selbstmord … Albert Camus in „Das Absurde und der Selbstmord“
the very last ist nach >> Autopsie (2009) und >> it’s time (2011) der letzte Teil einer Trilogie, die versucht, sich der Frage des Todes als Grenze und Bedingung des Lebens anzunähern. Ausgangspunkt der gedanklichen und ästhetischen Analyse ist der Augenblick, der dem Tod am nächsten ist. Im Blickpunkt der aktuellen Arbeit steht jene Handlung, die dem eigenen Leben ein Ende setzt: der Suizid.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet den Suizid als eine der führenden Todesursachen weltweit. Nach ihren Angaben starben im Jahr 2000 geschätzte 815.000 durch Suizid, das sind ein Toter alle 40 Sekunden. 1998 starben mehr Menschen durch eigene Hand als durch Krieg und Verbrechen. In Österreich beträgt die Suizidrate derzeit 13 Tote pro 100.000 Einwohner und Jahr. Das sind jährlich rund 1.300 Suizide, rund doppelt so viele wie Tote im Straßenverkehr. Suizidversuche werden in den Untersuchungen statistisch nicht erfasst.
Wie über den Suizid sprechen? Alleine die verschiedenen Begrifflichkeiten des Suizids in der deutschen Sprache verdeutlichen die gegensätzlichen Ansätze: der „Selbstmord“ (Martin Luther) setzt ihn in Verbindung mit Mord, der „Freitod“ (Friedrich Nietzsche) bezieht eine freie Entscheidung mit ein. Die Geschichte des Verhältnisses zwischen Gesellschaft und der Selbsttötung spiegelt die Schwierigkeit dieser Frage wider, geprägt ist sie von Mythen und Religion. Wissenschaft und Medizin vermögen es nicht, individuelle Aspekte der einzelnen Suizide zu erfassen. Literatur und Philosophie gelangen mit der Fragestellung an Ihre Grenzen. Geben die letzten Worte derjenigen, die den Tod selbst gewählt haben, eine mögliche Antwort?
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