Ein Raum, der in seiner Form wie ein Block und in seiner Konsistenz wie aus einem Hauch erscheint, wartet geduldig auf Bewohner. Es ist Liquid Lofts „Mush Room“; nach „Wellness“ ein weiteres Glanzstück aus Chris Harings kritisch-ironischem Programm „The Perfect Garden“ zu den Illusionen unserer Konsumgesellschaft.
Der 2007 mit dem Goldenen Löwen der Biennale di Venezia ausgezeichnete Wiener Choreograf beschäftigt sich in dem trügerischen Gärtchen Eden des französischen Künstlers Michel Blazy mit möglichen „Konzepten des perfekten Lebens und Seins“. Aber Perfektion ist eben anfällig. Und so geraten die Tänzer in ihrem Mush Room in Wiederholungsschleifen. Mechanisch wie kaputte Roboter führen sie immer gleiche Bewegungsmuster aus und verbinden sich so zu leerlaufenden Menschenmaschinen. Ihre Körper flackern und stottern, bekommen Sprechdurchfall, werden rückwärts und vorwärts abgespielt. Und sie scheinen das alles gar nicht zu bemerken. Das wirkt sehr real. Denn auch unsere käuflichen Paradiese sind meist trügerische Fallen.