SUBOTRON arcademy: Open-Source-Praxis und partizipatorische Kultur, Serious Games und Gamification
Medien & Technologie Vortrag
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SUBOTRON arcademy: Open-Source-Praxis und partizipatorische Kultur, Serious Games und Gamification
Veranstaltungsreihe zur Theorie von digitalen Spielen 2012
Modelle virtuell-vernetzter Kooperation in der digitalen Wissensgesellschaft
Prof. Dr. Gundolf S. Freyermuth
Leiter Cologne Game Lab, Professor für angewandte Medienwissenschaften Internationale Filmschule Köln
Die industrielle Kultur entwickelte Verfahren zur arbeitsteilig-hierarchischen Bewältigung materieller Produktion. Deren Erfolg führte zur Übernahme auch in andere Bereichen gesellschaftlicher Arbeit, etwa die Verwaltung der industriellen Massen sowie wissenschaftliche Forschung und kulturelle Produktion. Im Prozess der Digitalisierung werden diese Verfahren nun zumindest in der Wissensarbeit obsolet. Denn digitale Vernetzung ermöglicht seit einem Vierteljahrhundert die Ausbildung beschleunigter, effektiverer und auch motivierender Praktiken.
Von ihnen handelt die Präsentation: von der Open-Source-Praxis mit ihrem konstitutiven Prinzip des Echtzeit-Peer-Reviews als einem frühen und bis heute zentralen Beispiel partizipatorischer Kultur sowie von transmedial-interaktiven Spielen – nicht nur, aber auch Serious Games – als Modellen kollaborativer Problemlösung in sogenannten „knowledge communities“ und „adhocracies“.
Die Fragestellung ist dabei: Was lässt sich von avancierter Software-Produktion einerseits, von der in digitalen Spielen millionenfach erprobten Kompetenz zu echtzeitiger Kollaboration andererseits grundsätzlich für die Organisation von Wissensarbeit und professioneller Kooperation in der digitalen Epoche lernen?
Kurzbiografie
Gundolf S. Freyermuth (Jahrgang 1955) studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Amerikanistik an der FU Berlin. Daneben war er als freier Autor für Print, Hörfunk und Film tätig. Seine Magisterarbeit beschäftigte sich mit dem modernen Drama, seine Dissertation mit der Digitalisierung von Kunst und Unterhaltung.
Vor seiner Lehrtätigkeit arbeitete Freyermuth als Redakteur für TransAtlantik als Ressortleiter und Reporter für den stern, als Chefreporter für Tempo sowie über ein Jahrzehnt als freier Fachautor in den USA mit dem Schwerpunkt soziale, kulturelle und ästhetische Konsequenzen der Digitalisierung für (audio-) visuelle Kunst und Kommunikation.
Seit 2004 unterrichtet Freyermuth an der ifs internationale filmschule köln, bis 2006 als Professor für Ästhetik und Kommunikation, seitdem als Professor für Angewandte Medienwissenschaften mit Schwerpunkt audiovisuelle Kunst und Kommunikation.
Gundolf S. Freyermuth hat zahlreiche Sachbücher geschrieben, darunter “Cyberland. Eine Führung durch den Hightech-Underground” (1996), mehrere Romane, darunter “Bogarts Bruder” (1997), sowie Drehbücher, Hörfunktexte und rund 400 Aufsätze, Essays, Kurzgeschichten und Reportagen. Gegenwärtig bereitet er u. a. die Publikation einer historischen Theorie neuzeitlicher Audiovisualität vor, die digitale Spiele im Kontext der älteren audiovisuellen Medien positioniert.