Der höchste Bühnenraum der Welt
Anfang Oktober sind die Bauarbeiten des Hochhauses „hernalser“ an der tiefsten Stelle angelangt - an der Sohle. Danach geht es fortan nach oben. In der performativen Veranstaltung, die in der Baugrube stattfindet, werden die „zarten Aspekte des Bauens“ in den Vordergrund gerückt.
Die Grube wird zur Bühne, zur Oper, zu Auge und Ohr. Der wohl höchste Bühnenraum der Welt! Er umfasst nicht nur die Baugrube sondern reicht bis an die Grenze des Kranauslegers: Magdalena Renwart - die singende Isolde - steigt aus den Lüften herab und singt live das Schlussmotiv aus Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Gleich wie die Baustelle zur Bühne wird, werden an diesem Abend auch die Arbeiter zu Künstlern. Ihr Schaffen wird beleuchtet und sie werden Teil der Inszenierung. Denn während Isolde aus den Lüften herabsteigt, finden am Fuße der Baugrube Film-Dreharbeiten statt. Eine Szene, die angelehnt an eine Filmsequenz aus Weekend von Jean-Luc Godard ist, wird auf die Baustellensituation übertragen. Schauspieler betreten die „Bühne“, sprich die Baugrube. Die Arbeiter unterbrechen ihre Arbeit und werden zu Zuhörern der Aufführung, und auch Teil der Film-Szene.