VAW: Öffentlicher Musikvideodreh der Fam. Powidl - DAAAAD
Darstellende Kunst Video Performance
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Special Project / k48 – Offensive für zeitgenössische Wahrnehmung
Das anonym agierende Schweizer KünstlerInnen-Kollektiv Fam. Powidl verwandelt das k48 für einen Abend in ein Filmstudio. Die phantom-feministische Anarcho-Truppe positioniert sich mit akkurat postkontinenten und anaturalistischen Genderstrategien als quasisexuelles Gesamtkunstwerk. Im Rahmen eines karnevalesken Live-Events interpretieren die Performer Coverversionen in unterschiedlichen Kostümierungen; die gleichfalls maskierten Besucherinnen und Besucher werden in das Geschehen einbezogen. Die Resultate der Travestie werden via Internet und TV veröffentlicht.
Das abgetakelte Genre Musikvideo dient dem kontradisziplinären Kollektiv als Katalysator. Ähnlich wie die Popkultur ist die zeitgenössische Kunst ein williger Komplize des Kapitals, der Luxus des Luxus, die Dekadenz der Dekadenz. Industriell präfabrizierte und standardisierte Identifikationsofferte suggerieren in beiden Disziplinen ein Maximum an Individualität und Unabhängigkeit. Die perfide Marktstrategie und die maximale Absurdität bestehen darin vorzugaukeln, dass sich diese Secondhand-Ideale durch Imitation und Konsum erreichen ließen. Der Unterschied zwischen Kommerz und »hoher Kunst« ist graduell, nicht essenziell. Während der Pop gar nicht erst vorgibt, etwas anderes sein zu wollen als kommerziell, täuscht die Kunst eine – je nach Fasson – ästhetische, kulturelle, politische etc. Mission vor, womit der Gipfel des neoliberalen Zynismus erreicht wäre. Die praktische Zwecklosigkeit von Aufklärung und Widerstand befreit die Mittel: Anything goes – nothing works!
Kurator: Oliver Hangl