Ständig muss ich das Wort Kontingenz nachschlagen. Periodisch – also zumindest einmal im Jahr – stoße ich darauf. Dann hoffe ich zunächst über die Bedeutung von Kontingent („begrenzte Höchstmenge (zur Verfügung stehender Waren)“) oder eventuell die Bedeutung von Kontinent („Festland; Erdteil“) auf seinen Wortsinn zu schließen. Üblicherweise schaue ich schließlich im Duden nach und finde „(Philos.; ohne Plural) Kontingentsein“, was soviel bedeutet wie „zufällig; wirklich od. möglich, aber nicht [wesens] notwendig;“ sein. Das hilft genauso wenig weiter. Denn, Kontingenz meint eine prinzipielle Offenheit und Ungewissheit menschlicher Lebenserfahrung. Das ist sicher kein Zufall, dass ich gerade gegenüber der prinzipiellen Offenheit der sozialen Welt kein Verständnis habe. Auch wenn ich den Gedanken daran wertschätze, kann ich offensichtlich mit der Offenheit aller Möglichkeiten nicht umgehen. Mit Blick auf den Bereich der Fotografie würde diese prinzipielle Offenheit bedeuten, dass es noch neue, nie dagewesene Perspektiven zu finden gäbe. Darauf folgend stellt sich aber die Frage, ob die ins Unendliche denkbaren Unterschiede für ein Subjekt wichtig sind. Denn im Gegensatz zur Suche nach neuen Perspektiven gefallen mir die gedanklichen, formalen, arithmetischen Zufallskorrelationen zu gut: Der goldene Schnitt, die Euler’sche Zahl, phi, Gott und andere Narrationsschemata, die Chaostheorie, etc. Und so beschränke ich mich derzeit darauf, Kontingenz immer und immer wieder nachzuschlagen. Die Installation zu universal thoughts entsteht in Zusammenarbeit mit Irene Posch. (Georg Petermichl)
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Georg Petermichl - UNIVERSAL THOUGHTS
Startgalerie im MUSA
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