Platon meinte dazumals, dass laute Musik, falsche Tonarten und Disharmonien schädlich seien, denn sie führen in einen Gefühlsrausch oder peitschen die Leidenschaften auf.
So schlimm wird’s schon nicht sein, sagen wir. Außerdem wird an den im Folgenden zu erwähnenden zwei Tagen der Lärm in Wohnzimmer-Atmosphäre zu genießen sein, also könnte er ruhig vorbeikommen und mal sehen, was der ViennaUndergroundNoise zu bieten hat - nämlich allerlei Kostbarkeiten zwischen improvisiertem und komponiertem Lärm, abseits von dumpfem Discogeplapper, aufdringlicher Volksmusik und harmonischem Radiogedudel.
Und wem’s dann mal zuviel wird, der setzt sich ins Grüne vor der Tür und lässt sich vom konkurrierenden Gürtel-Rauschen einlullen. Oder: in der richtig entfernten Position vermischen sich die Innen- mit den Außengeräuschen und man wird in der nun bemerkbaren Zwischendimension die Klänge neu zusammenfügen – zu einem WeltSound aus sich vermengenden Klangpartikelströmen: vermeintliche Chöre aus den Baumlöchern, Spinnennetze aus Gitarrensaiten, die vom leichten Vorsommer-Wind in zarte Schwingung versetzt werden, hin und wieder ein Blumentopf, der vom Fenstersims fällt, Arbeiterlieder singende Ameisenkolonnen, Sinus und Cosinus-Wellen, die entfernte Erinnerungen an den vor Jahren in die Flucht geschlagenen Tinnitus herbeischmunzeln und dererlei.
Also, überzeugen Sie sich selbst – bei:
what decent noise, probably @ einbaumöbel, 31.5. + 1.6.’13
[Description]
2 days of proper noise music in the parlor
Fr. 31.5.:
R o s e n s p r u n g / ambient noise
Margaret Unknown / experimental noise
B r a o m / free noise rock
M u t t T r i c x / impact noise rock
DJ Stephen Mathewson
Sa. 1.6.:
potzblitz!brak / polyglott noise
T a f t V e g a s / improv
L ’ a s i n o / math&postrock
P e t r a und der W o l f / crunched antifolk
DJ k i l l b i r d
Achtung, früher Konzertbeginn: jew. 19:00!!!